Seit 244:11 Oberliga-Minuten warten die Saale Bulls auf einen Treffer vor eigenem Publikum, seit vier kompletten Spielen blieb die Torsirene im Sparkassen-Eisdom stumm. Was auf den ersten Blick wie eine absolute Horrorserie klingt, ist bei genauerer Betrachtung selbsterklärend – denn letztmals war man vor genau zwei Wochen auf halleschem Eis aktiv. Seit jenem 3:2-Heimsieg gegen die Crocodiles Hamburg vom 4. November verbrachte man mehr als 2.800 Kilometer im Bus. Hinter der Mannschaft liegt eine Serie von vier Auswärtsspielen in Folge, in denen man sowohl in Rostock, in Tilburg, in Hamburg sowie am Freitag in Erfurt jeweils das Eis als Sieger verlassen konnte, man somit acht der vergangenen neun Spiele siegreich gestalten konnte.
Nach einem eher durchwachsenen Saisonstart eine beeindruckende Serie, die man nun vor den eigenen Fans ausbauen möchte. Nach 14 Tagen Abstinenz ist es am Sonntag soweit, die Bulls kämpfen wieder auf heimischem Eis um Punkte – und sehen sich mit den Hannover Indians einem der aktuell stärksten Teams der Liga gegenüber. Denn auch die Niedersachsen haben aktuell einen Lauf, konnten 13 der vergangenen 15 Partien für sich entscheiden. Beide Teams trennt in der Tabelle lediglich ein Zähler, mit einem Sieg können die Bulls an den Niedersachsen vorbeiziehen – und mit einem Drei-Punkte-Erfolg sowie aus hallescher Sicht idealen Ergebnissen und Punkteteilungen auf den anderen Eisflächen (theoretisch) sogar bis auf Rang drei vorstoßen.
Offensiver Dreh- und Angelpunkt beim Team aus der niedersächsischen Landeshaupstadt ist der kanadische Angreifer Matt Pistilli, der mit elf Toren, 20 Vorlagen sowie 31 Zählern alle drei teaminternen Scorerwertungen anführt und ligaweit auf Rang 12 der Top-Scorer zu finden ist. Die beiden weiteren Kontingentstellen werden bei den Großstadtindianern vom slowenischen Defender Maks Selan sowie dem nachverpflichteten schwedischen Angreifer Johan Skinnars besetzt, der sich mit 13 Zählern (vier Tore) aus zwölf Spielen auf Anhieb als die erhoffte Verstärkung erwies.
Die Fans beider Lager erwartet sicherlich ein Spitzenspiel auf Augenhöhe, zu dem die Indians mit einer 2:5-Derbyniederlage gegen die Hannover Scorpions vom Freitag anreisen werden, während die Bulls den Schwung aus dem 6:2-Auswärtserfolg im „kleinen Derby“ gegen Erfurt mit aufs hallesche Eis nehmen können und auch wollen. (Jy)