Vorbericht: Alles oder nichts! Richtungsweisendes Wochenende für die Saale Bulls im Kampf um die Playoffs

Halle. Ist das Glas halb voll oder halb leer? Eine einfache Frage, deren Beantwortung schwerfällt und stets subjektiv begründet ist. So gestaltet sich auch die aktuelle Tabellensituation der Saale Bulls fünf Spieltage vor Ende der Hauptrunde. Optimistisch gesehen sind die Playoffs noch möglich, beträgt doch der Rückstand bei noch 15 zu vergebenden Punkten momentan zwölf Zähler. Das Team von Head Coach Marko Raita müsste dazu jedoch die verbleibenden Partien allesamt gewinnen und gleichzeitig auf Ausrutscher und Punktverluste von mehreren Teams hoffen…

Realistisch gesehen geht es für Halles Kufencracks um das Erreichen eines Pre-Playoff-Platzes, um sich über diesen Umweg die Chance auf die Aufstiegsrunde zu wahren. Lässt man Schlusslicht Herne mit zehn Punkten Rückstand auf den vorletzten Platz und den Tabellensiebten Hamm mit elf Zählern Abstand auf den letzten direkten Platz außen vor, kämpfen aktuell fünf Teams um vier Pre-Playoff-Plätze – und die Saale Bulls sind mittendrin. Gerade einmal vier Punkte trennen die Mannschaften auf den Rängen 7 bis 10, die Füchse Duisburg liegen als Tabellenelfter lediglich drei Zähler dahinter. Es bedarf keiner großen Rechenkünste, um zu erkennen, dass nun jeder Punktgewinn oder Punktverlust auf die Fortsetzung der Saison Einfluss hat oder eben eine verfrühte Sommerpause nach sich ziehen kann.

Auch aus diesem Grund stehen die Bulls am Freitag vor einem richtungsweisenden Spiel. Mit den TecArt Black Dragons aus Erfurt reist ein direkter Konkurrent um einen der begehrten Plätze an die Saale, gemeinhin wird von einem Sechs-Punkte-Spiel gesprochen. Eine Situation, in die sich die Thüringer ein Stück weit selbst gebracht haben. Drei von vier Saisonspielen gegen Schlusslicht Herne gingen verloren, genau wie zwei Partien gegen Duisburg – jene beiden Clubs, die in der Tabelle unter den Drachen angesiedelt sind. Das große Manko der Erfurter ist die Offensive, die mit 116 Treffern die zweitschwächste der Liga darstellt und zu sehr von ihren Importspielern Santeri Haarala (23 Tore), Harrison Reed (23) und Andris Dzerins (22) abhängig ist. Drei Spieler in den eigenen Reihen mit bereits mehr als 20 Treffern können in der Liga ansonsten nur die Tilburg Trappers und die Hannover Scorpions aufweisen, bei allen anderen Teams aus den Top Ten findet sich im Kader jeweils nur ein Akteur mit solch einer Ausbeute.

Die Bulls sollten also gewarnt sein, zumal die Drachen zwei der bisherigen drei Saisonduelle für sich entscheiden konnten. Und auch im vierten Aufeinandertreffen werden die Thüringer alles daransetzen, sich wichtige Punkte zu sichern – zumal der Spielplan für die Erfurter nach dem Freitag das denkbar schwerste Restprogramm vorsieht, was man sich nur vorstellen kann. In drei Heimspielen gegen Essen, Leipzig sowie Tilburg und ganz zum Schluss eine Auswärtspartie bei den Hannover Scorpions haben die Drachen bis zum Ende der Hauptrunde noch die gesamten Top Vier vor der Brust. Die Bulls messen sich nach dem hoffentlich erfolgreichen Duell mit den Erfurtern noch mit Herford, Leipzig, Hamm sowie Duisburg und somit mit zwei weiteren direkten Konkurrenten.

Alleine dieser Blick auf die Ansetzungen verrät, dass man sich keine Ausrutscher mehr erlauben sollte, um am Ende nicht gänzlich mit leeren Händen dazustehen. Aktuell ist das Glas gefüllt. Ob halb leer oder halb voll, darüber entscheiden die kommenden zwei Wochen. Spielbeginn am Freitag im Sparkassen-Eiszelt ist 20 Uhr. (Jy)

 

Saale Bulls vs. TecArt Black Dragons

  • Gesamtbilanz: 64 Spiele, 45 Siege, 19 Niederlagen, 301:183 Tore (+118)
  • Heimbilanz: 32 Spiele, 25 Siege, 7 Niederlagen, 155:83 Tore (+72)

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