Spielbericht: Siegesserie gerissen – keine Punkte in Hamm!

Im ersten Drittel noch vollkommen ausgeglichen, drehte sich die Partie im zweiten Abschnitt komplett auf die Seite der Eisbären, die eiskalt jeden Fehler unserer Bulls ausnutzten. Trotz großem Einsatz (und einigen super herausgespielten Torchancen) gelang es unserem Team im letzten Drittel nicht mehr, die Niederlage doch noch abzuwenden.

 

Die Partie im Detail:

Die Saale Bulls hatten sich für das Auswärtsspiel in Hamm viel vorgenommen und lieferten sich mit den Hammer Eisbären im ersten Drittel ein Duell auf Augenhöhe, das in einem verdienten 1:1 endete. Auffallend: beide Teams schenkten sich zwar nichts, doch das alles absolut fair. Im Ergebnis wurde in den ersten 20 Minuten keine Strafe ausgesprochen. 

Schon in den Anfangsminuten wurde klar, dass beide Teams sofort auf Betriebstemperatur waren. Während die Bulls direkt nach dem Eröffnungsbully den Torabschluss suchten, zwang Hamm im Gegenzug Daniel Allavena früh zu ersten Paraden. Chancen gab es auf beiden Seiten reichlich: Robert Hechtl startete nach einem gewonnenen Zweikampf ein starkes Solo bis vors Tor von Kyle Hagen, scheiterte dort aber knapp. Kurz darauf prüfte Tomi Wilenius den Eisbären-Goalie mit einem Schlagschuss aus kurzer Distanz.
Die Hausherren wurden ihrerseits immer gefährlicher. Ein Abschluss rutschte Allavena sogar hinter dem Rücken entlang, ging aber am Tor vorbei – Glück für Halle. Die Bulls setzten immer wieder Nadelstiche, unter anderem durch Drothen und Hoffmann, doch auch K. Hagen zeigte ein starkes Drittel.
In der 9. Minute schlug Halle dann eiskalt zu: Adam Domogalla brachte die Scheibe über links ins Angriffsdrittel, passte quer auf Patrick Schmid, der nicht lange fackelte und K. Hagen auf der kurzen Ecke überwand. Die Führung war zu diesem Zeitpunkt durchaus verdient, denn Halle agierte entschlossener und zielstrebiger.
Hamm erhöhte anschließend die Intensität und drängte auf den Ausgleich. Die Bulls mussten einige brenzlige Situationen überstehen, weil sich die Eisbären immer wieder im Drittel der Hallenser festsetzten. Allavena war mehrfach gefordert, hielt Halle aber mit starken Saves im Spiel. Kurz vor Drittelende gelang den Gastgebern dann aber doch noch der Ausgleich: Linus Wernerson Libäck verwandelte einen Schuss aus dem Bullykreis, während Halle noch reklamierte – ein Wirkungstreffer, aber keine unverdiente Antwort der Hammer Eisbären.
Mit diesem 1:1 ging es schließlich in die Pause. Die Bulls hatten gute Momente, ließen dem Gegner aber zum Ende des Drittels zu viel Raum.

Das zweite Drittel hatte es in sich – allerdings nicht im Sinne der Saale Bulls. Die Gastgeber übernahmen zunehmend die Kontrolle und drehten die Partie mit drei schnellen Treffern, während Halle nur einen Torerfolg für sich verbuchen konnte. So stand es nach 40 Minuten 4:2 für die Hammer Eisbären.

Die Bulls starteten eigentlich ordentlich in den Abschnitt. Patrick Schmid und Tomi Wilenius tauchten früh gefährlich vor dem Hammer Tor auf, doch K. Hagen blieb aufmerksam. Eine anschließende Strafe gegen L. Wernerson Libäck brachte Halle ins Powerplay, doch der Vorteil verpuffte. Die Bulls fanden nicht in die Formation und mussten sich mehrfach aus dem eigenen Drittel heraus neu sortieren. Kurz darauf kassierte Wilenius selbst eine Strafe und nur dank eines starken Einsatzes von Adam Domogalla, der einen freien Puck vor dem offenen Tor wegkratzte, überstand Halle diese Phase unbeschadet.
Nach dem Power Break kippte die Partie. Hamm setzte sich immer häufiger im Drittel der Bulls fest, zwang Halle zu hektischen Befreiungsversuchen und nutzte die sich mehr und mehr öffnenden Lücken in der Hallenser Abwehr. In der 31. Spielminute schlug D. Reichert zu und traf per Schuss über die Stockhand von Allavena – 2:1 für die Gastgeber.
Die Eisbären waren nun klar tonangebend. Nur rund eine Minute später legte L. Reuss für die Hausherren nach. Er stand völlig frei im Slot, nachdem die Bulls die Zuordnung verloren hatten und verwandelte sicher zum 3:1. Der Druck der Gastgeber riss auch danach nicht ab. Hamm rotierte, kombinierte und wartete geduldig auf Fehler. In der 35. Minute fiel dann der dritte Treffer innerhalb von vier Minuten: D. Lascheit setzte den Schuss, Thomas Zuravlev fälschte im Slot unhaltbar ab – 4:1.
Halle antwortete wenigstens mit einem Lebenszeichen. Direkt nach dem folgenden Bully leitete Patrick Schmid einen Angriff ein, fand Tomi Wilenius im hohen Slot und der finnische Center schob ins offene Tor ein – ein sauber herausgespielter Anschlusstreffer zum 4:2.
Doch der Treffer änderte wenig am Gesamtbild. Hamm blieb aggressiv, setzte Halle immer wieder im eigenen Drittel fest und zwang die Bulls zu langen Wechseln. Einzelaktionen, wie ein Vorstoß von Merl auf Palka oder ein Abschluss von Reinig in den letzten Sekunden brachten nicht mehr den gewünschten Effekt.
So ging es mit dem 4:2 in die zweite Pause. Dieses Drittel gehörte klar den Hammer Eisbären.

Das letzte Drittel bestätigte das Bild eines Abends, an dem die Saale Bulls immer einen Schritt hinterher waren. Hamm verwaltete die Führung clever, setzte gezielt Nadelstiche und sicherte sich am Ende den 5:3-Heimsieg. Halle stemmte sich dagegen, kam aber nicht mehr entscheidend heran.

Der Abschnitt begann so, wie das Mitteldrittel geendet hatte: Hamm bestimmte das Tempo, Halle musste reagieren. Daniel Allavena stand sofort wieder im Mittelpunkt und parierte mehrere Schüsse. Die Bulls versuchten ihrerseits, durch Drothen und Domogalla den Puck tief zu bringen, doch zwingende Chancen entstanden zunächst nicht.
Ein früher Schub hätte vielleicht noch einmal frische Energie gebracht – stattdessen setzte sich das Bild fort: Hamm erarbeitete sich im Hallenser Drittel immer wieder gefährliche Situationen. Besonders brenzlig wurde es, als Allavena weit aus dem Tor herauskam und Lucas Flade das halbleere Netz vor sich hatte, aber vorbeischoss. Es blieb der große Glücksmoment für Halle an diesem Abend.
Nach dem Power Break bot sich den Bulls eine gute Möglichkeit, als Tomi Wilenius nach einem Pass von Schmid zum Abschluss kam. Doch nur Minuten später wurde es bitter: Wilenius kassierte eine Strafe wegen Stockschlags – eine Entscheidung, die sich direkt rächte. Halle verteidigte das Unterzahlspiel eigentlich gut über fast zwei Minuten, doch eine Sekunde vor Ablauf der Strafe traf L. Wernerson Libäck trocken zum 5:2. Der Passweg war frei, der Schuss platziert – Allavena konnte es nicht mehr verhindern.
Die Bulls bäumten sich noch einmal auf. Palka und Merl prüften K. Hagen mehrfach und schließlich belohnte sich das Team im Powerplay: Wilenius legte einen perfekten Pass durch die Box zu Brett Schaefer, der direkt vollendete und Halle auf 5:3 heranbrachte (56.). Ein sauber herausgespieltes Tor, das zeigte, was an diesem Abend möglich gewesen wäre.
Doch Hamm blieb defensiv stabil. Die Eisbären stellten die neutrale Zone zu, nahmen Halle das Tempo und verhinderten, dass der Anschlusstreffer noch einmal für echte Gefahr sorgte. Als Gollenbeck kurz vor Schluss noch eine Strafe kassierte, war die Partie endgültig gelaufen. Hamm spielte die letzten Sekunden routiniert herunter.

Fazit: Halle gelang es nicht, den guten Start in die Partie auch in den beiden folgenden Abschnitten fortzusetzen. Die Saale Bulls hatten ihre Momente, doch es waren zu wenige gegen beherzt spielende Eisbären. Hamm nutzte die Schwächen in der Bulls-Defensive eiskalt und holte sich verdient die drei Punkte. (FE)

 

♦ Träger des goldenen Helms: #20Adam Domogalla

 

Torschützen:
0:1 Patrick Schmid – 9.
1:1 Linus Wernerson Libäck – 19.
2:1 Daniel Reichert – 31.
3:1 Lars Reuss – 33.
4:1 Thomas Zuravlev – 34.
4:2 Tomi Wilenius – 35.
5:2 Linus Wernerson Libäck – 52. (PP1)
5:3 Brett Schaefer – 56. (PP1)
Tore: 5:3 (1:1/3:1/1:1)

 

Mit: HWGmbH

📸: Hannes Kabel

 

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