Hamm/Halle. Die Saale Bulls stehen vor einem der richtungsweisendsten Wochenenden beim Kampf um Rang vier der bisherigen Spielzeit, haben jedoch weiter alles in der eigenen Hand. Lediglich sieben Punkte trennen die Mannschaften zwischen Platz vier und Rang acht und der Spielplan sieht es vor, dass am Freitag alle Konkurrenten in direkten Duellen gegeneinander antreten. Erfurt (61 Punkte, Platz 7) empfängt Tilburg (80/3.), die Hannover Indians (65/5.) reisen nach Leipzig (59./8.) und die Saale Bulls (66/4.) treffen in Hamm auf die gastgebenden Eisbären (63/6.).
Ein Sieg gegen die Mannschaft von Casey Fratkin ist somit fast schon Pflicht, um weiterhin die Chance zu wahren, mit dem Heimrecht in die Playoffs zu starten. Ein Ziel, welches mittlerweile auch am Maxipark (wieder) ausgerufen wurde. Nach einer Phase, in der von sieben Spielen nur zwei gewonnen werden konnten, verließen die Eisbären zuletzt viermal in Folge das Eis als Sieger und scheinen langsam in Playoff-Form zu kommen. Aber auch die Bulls haben sich nach einer Niederlagen-Serie Mitte Januar von vier Spielen am Stück aufgerappelt und konnten bei sieben der vergangenen acht Partien punkten, dabei fünf Erfolge einfahren.
Dass die Bulls mit Drucksituationen umgehen könnten, stellten sie eindrucksvoll am vergangenen Sonntag gegen Essen unter Beweis, als man sich mit einem deutlich anderen Gesicht als noch zwei Tage zuvor bei der Niederlage in Herford präsentierte und zum zweiten Mal hintereinander gegen das Tabellenschlusslicht verlor. Mit deutlichen Worten prangerte Kai Schmitz im Nachgang die fehlende Einstellung an, sprach gar von einem „arroganten Auftreten“. Spätestens, allerspätestens jetzt dürfte und sollte jedem Spieler klargeworden sein, dass in der immer stärker werdenden Liga kein Gegner unterschätzt werden darf, auch nicht jene aus dem Tabellenkeller.
Und genau so eine Mannschaft empfangen die Bulls am Sonntag im heimischen Sparkassen-Eisdom, wenn die Füchse aus Duisburg zu Gast sind. Aktuell noch Tabellenvorletzter treffen die Füchse am Freitag im Kellerduell auf Herford und könnten – je nach Spielausgang – bis Saisonende noch auf den letzten Platz rutschen. Um genau das zu vermeiden, wird die Mannschaft von Christoph Schubert alles daransetzen, in den letzten Spielen noch so viele Punkte wie möglich einzusammeln – auch gegen den MEC? Dass das kein aussichtsloses Unterfangen ist, zeigt ein Blick auf das letzte Duell beider Mannschaften am Vortag des Jahreswechsels. Auch da lagen die Bulls früh mit 3:1 und bis zu 49. Minute mit 4:2 in Führung, ehe man die Partie aus der Hand gab und sich die Füchse mit zwei Toren selbst belohnten. Auch wenn man schlussendlich das folgende Shootout für sich entschied, ließ man erneut Zähler gegen einen vermeintlich leichten Gegner liegen und steht deswegen zwei Wochen vor dem Ende der Hauptrunde nur mit einem minimalen Vorsprung auf Rang vier.
Jetzt gilt es, mit der entsprechenden Einstellung in die letzten Spiele der Hauptrunde zu gehen, um eine bislang eher durchwachsene Spielzeit auf Rang vier zu beenden und dann in den Playoffs idealerweise mit Heimrecht durchstarten zu können. (Jy)