Zur besten Prime Time empfingen wir am Freitagabend den Tabellenführer Tilburg Trappers zum Duell im Sparkassen-Eiszelt. Nachdem das letzte Aufeinandertreffen trotz dezimiertem Kader über weite Strecken absolut ausgeglichen verlief, war die Hoffnung groß, dass nun, wo einige Verletzte in den Kader zurückkehren konnten, auch eine Revanche möglich wäre. Am Ende sollte jedoch alles anders kommen.
Drittel 1: Tilburg startet sofort voller Power ins Spiel. Halle hält gut dagegen, doch schon in der dritten Minute stellen unsere Gäste ihre Offensivqualitäten unter Beweis, können Kai Kristian das erste Mal überwinden. Halle zeigt sich danach zunächst unbeeindruckt und erhöht nun selber den Druck aufs gegnerische Tor, erarbeitet sich einige sehr gute Chancen, allein die schlechte Chancenverwertung sollte sinnbildlich für dieses Spiel werden.
Das Spiel bleibt schnell und körperbetont. Halle ist nah am Gegner, versucht, die Wege zuzumachen, erobert immer öfter den Puck im eigenen Drittel …. der Ausgleich wäre mehr als verdient gewesen. Stattdessen tanken sich die Tilburger in der 19. Minute noch einmal durch unsere Abwehr und erzielen ihr zweites Tor, um dann eine knappe Minute später auch noch mit einem Bauerntrick erfolgreich zu sein.
Die Bulls zeigten sehr gutes Eishockey, erarbeiteten sich gefühlt viel mehr Torchancen als ihr Gegner, aber zum Pausenpfiff führte Tilburg 0:3.
Drittel 2: Halle steckt nicht auf, kämpft von Beginn an für den Anschlusstreffer. Doch wieder sind es die Tilburger, die in der 21. Minute bereits zum 0:4 einnetzen können. Doch endlich kommt unsere Antwort: Robert Hechtl trifft nur eine Minute später aus vollem Lauf zum 1:4. In der Folge gibt es die dritte Strafzeit der Partie, diesmal trifft es unseren Goalie Kai Kristian, die Strafe sitzt Sergej Stas ab. Wir überstehen die Unterzahl leider nicht ohne einen weiteren Gegentreffer, es steht 1:5.
Das Spiel wird immer härter. In der 28. Minute gibt es eine Strafe gegen Tilburg, doch unsere Gäste ziehen ihren Stiefel weiter durch und machen in Unterzahl das 1:6.
Nach gespielten 30 Minuten dann dieser Moment, der das Geschehen auf dem Eis zur Nebensache werden ließ. Es wurde still im Sparkassen-Eiszelt. Doch die Fans stellten nicht ihren Support für das Team ein, sondern standen unter Schock, weil sie vom Anschlag in Magdeburg erfahren hatten. Schreckliche Nachrichten, furchtbare Bilder, all dies ließ Niemanden im Zelt kalt. Auch unsere DJs verzichteten ab diesem Moment auf die weitere musikalische Begleitung im Spiel oder der nächsten Pause.
Drittel 3: Es blieb still im Zelt, die Stimmung war komplett gekippt und tiefer Bestürzung und Fassungslosigkeit gewichen. Doch beide Teams hatten gemeinsam entschieden, das Spiel zu Ende zu spielen, und so dem Terror keinen „Erfolg“ zu geben.
Unsere Bulls kamen zunächst gut aus der Kabine zurück und Timo Gams nutzte gleich die noch aus dem zweiten Drittel laufende Überzahl und verkürzte in der 42. Spielminute auf 2:6. Das ließen die Tilburger jedoch nicht lange so stehen und erhöhten mit zwei schnellen Treffern in der 47. und 48. Minute auf 2:8, bevor Patrick Schmid in der 49. Spielminute noch den dritten Treffer für unsere Bulls erzielen konnte.
Doch der Endstand von 3:8 war nicht wirklich wichtig, das vorherrschende Thema unter allen Zuschauern blieb dieser furchtbare Anschlag in unserer Landeshauptstadt. Die Saale Bulls werden vor ihrem nächsten Heimspiel am 26. Dezember mit einer Schweigeminute den Opfern von Magdeburg gedenken.
Torschützen:
0:1 Jay Huisman – 3.
0:2 Giovanni Vogelaar – 19.
0:3 Anthony Rinaldy – 20.
0:4 Delany Hessels – 21.
1:4 Robert Hechtl – 22.
1:5 Mike Dalhuisen – 24. (PP1)
1:6 Kobe Roth – 28. (SH1)
2:6 Timo Gams – 42. (PP1)
2:7 D’Artagnan Joly – 47.
2:8 Anthony Rinaldy – 48.
3:8 Patrick Schmid – 49.
Tore: 3:8 (0:3/1:3/2:2)
📸: Doro Garré
Mit: HWGmbH