Phrasenschwein freut‘s: Saale Bulls empfangen Spitzenreiter Hannover Scorpions

Halle. „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.“ „Wer nicht kämpft, hat schon verloren.“ „Wir haben keine Chance, also nutzen wir sie.“ Die deutsche Sprache ist voller Phrasen, wenn es darum geht, sich einer augenscheinlich aussichtslosen Situation gegenüber zu sehen.

Bezogen auf den Spielplan könnte man dies auch für das kommende Heimspiel der Saale Bulls anwenden, denn mit den Hannover Scorpions gibt der aktuelle Tabellenführer seine Visitenkarte in der Händelstadt ab. Jene Mannschaft, welche die Liga in dieser Spielzeit dominiert und die scheinbar mühelos dem zweiten Titelgewinn in der Oberliga Nord nach 2021 entgegensieht. Beeindruckende 21 Siege aus 23 Partien, die beste Offensive (126 Tore) sowie die sicherste Defensive (49 Gegentreffer), dazu mit Allan McPherson den Top-Scorer der Liga (48 Punkte) in den eigenen Reihen, auf den Plätzen gefolgt von den Teamkollegen Pascal Aquin (42) und Brandon Alderson (41) – und im Gehäuse steht mit Brett Jaeger einer der besten Goalies der Liga.

Allesamt Fakten, die zweifelsohne Respekt verdienten. Respekt vor der in der Wedemark geleisteten Arbeit, die am Ende in die DEL2 führen soll. Im Mai 2021 waren die Niedersachsen nur einen Sieg vom ersehnten Aufstieg entfernt, mussten sich erst im entscheidenden fünften Finalspiel den Selber Wölfen geschlagen geben. Nach dem Halbfinal-Aus gegen Regensburg in der zurückliegenden Saison haben sich die Scorpions nun erneut den Aufstieg als erklärtes Saisonziel auf die Fahnen geschrieben.

Die Saale Bulls wissen um die Schwere der Aufgabe – und können genau dies als großen Vorteil ansehen. Denn das Team von Marius Riedel kann ohne Druck aufspielen und sich auf die eigenen Stärken konzentrieren. Mit Timo Herden kann man auf den statistisch besten Torhüter bauen und der ligaweit zweitbesten Defensive vertrauen. Und auch wenn die Gäste aus der Wedemark sicherlich favorisiert in die Partie gehen, so weiß auch der Tabellenführer, dass das Spiel im Sparkassen-Eisdom kein Selbstläufer wird. „Am kommenden Freitag müssen die Scorpions nun beim ‚Team der Stunde‘ abtreten“, zollen die Niedersachsen in ihrem Vorbericht Respekt vor den Saale Bulls.

Für die Bulls gilt es, jene Gunst der Stunde zu nutzen, um ihren aktuellen Erfolgslauf fortzusetzen. Denn gegen den Ligaprimus hat man nichts zu verlieren, kann nur gewinnen – zwei weitere Phrasen, die sich die Bulls im Spitzenspiel gegen die Hannover Scorpions sicherlich zu Herzen nehmen werden. (Jy)

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