Halle. Das erste Hauptrunden-Heimspiel einer neuen Saison ist immer etwas Besonderes. Natürlich möchte man auch jedes Vorbereitungsmatch auf eigenem Eis siegreich gestalten – aber wenn es um Zähler geht, ist man vor den eigenen Anhängern eben Besonders angespannt und extra motiviert.
So wird es auch am Sonntag den Saale Bulls gehen, wenn sie im Sparkassen-Eisdom die Tilburg Trappers empfangen. Der amtierende Meister empfängt den Oberliga-Nord-Rekordchampion, der sich dreimal in Serie (2018 bis 2020) den Nordtitel sichern konnte. Eine erfolgreiche Titelverteidigung, die außer den Niederländern bisher keiner Mannschaft gelungen ist, haben sich auch die Bulls als eines ihrer Saisonziele vorgenommen. Den ersten, in Form von Punkten ablesbaren, Schritt dazu kann das Team von Head Coach Marius Riedel nach der knappen 4:5-Auftakniederlage am Freitag in Herne nun mit einem Erfolg gegen die Trappers einfahren. Dazu muss gilt es jedoch, die bisherige Heimspiel-Auftakt-Bilanz der letzten Jahre zu verbessern, musste man sich doch dreimal in den letzten vier Jahren beim ersten Auftritt im Sparkassen-Eisdom geschlagen geben. Den bislang beeindruckensten Auftakterfolg vor den eigenen Fans fuhr man übrigens bei der ersten Heimpartie der Oberliga-Nord-Saison 2016/17 ein, am 25. September 2016 verließ man die hallesche Eisfläche nach einem 5:1-Sieg. Der Gegner damals? Die Tilburg Trappers.
Nun, exakt sechs Jahre später, hätte niemand etwas dagegen, wenn sich die Geschichte wiederholt – außer wahrscheinlich die Niederländer. Denn nach zwei Jahren, in denen sie den eigenen Ansprüchen ein wenig hinterherhinkten (Platz zwei nach der Hauptrunde und dem Aus im Playoff-Halbfinale 2019/20 folgte Rang drei und Saisonende nach dem Playoff-Viertelfinale 2020/21), möchte man an vergangene Erfolge anknüpfen, wieder die dominierende Mannschaft der Liga werden. Für dieses Unterfangen machte man – im Gegensatz zu den vergangenen Jahren – Gebrauch von allen verfügbaren Importlizenzen. Mit den Kanadiern Connor Sills und Sean Richards sowie dem Finnen Mikko Virtanen nahm man die drei erlaubten Kontingentspieler unter Vertrag, mit Doug Mason steht ab sofort ein absoluter Fachmann hinter der Bande. Seine internationalen Erfahrungen als Chef-/Assistenz-Trainer der niederländischen und kanadischen Nationalmannschaft sowie aus 15 Jahren als Head Coach in der DEL (u.a. Köln, Mannheim, Iserlohn) sollen die Trappers, für die er als Angreifer selbst neun Spielzeiten aktiv war und später für vier Jahre als Cheftrainer verantwortlich zeichnete, zurück an die Spitze führen.
Jenen Platz, den in der abgelaufenen Saison die Saale Bulls innehatten und um den man auch 2022/23 mitspielen möchte – ein Sieg gegen die Trappers wäre dafür ein idealer erster Schritt.
(Jy)