Halle. Schon in den beiden Saison-Vorbereitungsspielen der Crocodiles Hamburg gegen die Saale Bulls Anfang September zeichnete sich die große Stärke der Hanseaten ab – die Offensive. Ganze 15 Tore erzielten die Krokodile in den beiden Duellen gegen den MEC und setzten diesen Trend auch in der Liga fort: Durchschnittlich 4,94 Treffer pro Partie erzielten die Hamburger im bisherigen Saisonverlauf, mit 79 Toren stellt man aktuell den drittbesten Angriff der Liga. Auch bei den Werten wie Gegentore (35) oder Tordifferenz pro Spiel (2,75) findet man sich (fast) ganz oben wieder und hat – wie auch in der Tabelle – lediglich Ligaprimus Hannover Scorpions vor sich.
Allesamt beeindruckende Werte, die das Resultat einer stetigen Entwicklung sind. Knapp die Hälfte des Kaders trägt seit mindestens drei Jahren das Crocodiles-Trikot und hat großen Anteil am aktuellen Höhenflug. Lediglich sechs neue Spieler galt es zu Saisonbeginn, in ein homogenes Team um Kai Kristian, Dennis Reimer, Dominik Lascheit & Co. zu integrieren. Und dies hat mehr als geklappt. So stehen gleich vier Crocos-Akteure in den Top-15 der Scorerwertung. An der Spitze thront mit 34 Zählern (15 Tore) momentan Lascheit, der somit auch gleichzeitig der beste deutsche Spieler der gesamten Liga ist.
Das erklärte Saisonziel von Geschäftsführer und Sportdirektor Sven Gösch sowie Head Coach Henry Thom sind die Playoffs, „am besten mit Heimrecht.“ Für dieses Unterfangen sind die Hansestädter aktuell absolut im Soll. Nur zweimal blieb man im bisherigen Saisonverlauf gänzlich ohne Zähler. Den Bulls steht also eine schwere Aufgabe bevor, wenn es am Freitagabend zum insgesamt 28. Aufeinandertreffen mit den Crocodiles kommt. Die direkte Playoff-Teilnahme hat man sich auch an der Saale als Ziel auf die Fahnen geschrieben, aktuell steht man noch minimal „unter dem Strich“. In einer so ausgeglichenen Liga wie in dieser Spielzeit ist jeder Punkt wichtig. Mit 1-2 Siegen am Stück ist man wieder mittendrin beim Kampf und die begehrten Ränge eins bis sechs. Somit wäre ein Erfolg gegen die Hamburger nicht nur punktetechnisch, sondern auch mental von großer Bedeutung, könnte man doch wieder eine Spitzenmannschaft schlagen.
Denn dass das Team von Head Coach Marius Riedel das Potential dazu hat, konnte es bereits bei den Siegen gegen Tilburg oder die Hannover Indians zu Saisonbeginn unter Beweis stellen, zwei Mannschaften „oberhalb des Striches“. Daran gilt es anzuknüpfen, um sich mit einem Erfolg gegen Hamburg zurückzumelden und den vierten Sieg im fünften Spiel einzufahren – die Unterstützung von den Rängen ist den halleschen Kufencracks dafür sicher. (Jy)