Die Partie im Detail:
Ein intensiver Auftakt in der Stierkampfarena: Die Saale Bulls Halle und die TecArt Black Dragons Erfurt lieferten sich im ersten Drittel ein umkämpftes, schnelles Spiel, das trotz zahlreicher Chancen auf beiden Seiten torlos blieb.
Von Beginn an zeigten die Bulls, dass sie vor heimischem Publikum das Heft in die Hand nehmen wollten. Bereits in den ersten Sekunden musste Erfurts Goalie P. Glatzel eingreifen, als Halle offensiv Druck machte. Immer wieder gelang es den Bulls, sich im Angriffsdrittel festzusetzen – etwa durch einen gefährlichen Pass von Patrick Schmid auf den langen Pfosten oder einen Schuss von Marvin Neher aus halber Distanz.
Doch auch die Gäste aus Erfurt versteckten sich nicht. Mitte des ersten Abschnitts geriet das Team von Headcoach Marko Raita phasenweise unter Druck, als die Dragons gleich viermal in kurzer Folge auf das Tor von Nils Kapteinat schossen. Halles Goalie zeigte dabei starke Reflexe und hielt sein Team im Spiel.
Emotional wurde es in der 11. Minute, als Robin Drothen und Lukas Mannes nach einem Gerangel auf der Strafbank Platz nehmen mussten. Kurz darauf bot sich den Bulls in Überzahl die große Chance zur Führung, nachdem ein Drache wegen Behinderung in die Kühlbox musste. Tomi Wilenius versuchte es mit einem Direktschuss, Robin Palka und Patrick Schmid lauerten gefährlich, doch die Scheibe fand nicht den Weg ins Netz.
Bis zur Pausensirene blieb das Bild gleich: Halle mit mehr Scheibenbesitz und Abschlüssen, Erfurt kompakt und mit schnellen Nadelstichen. Beide Teams arbeiteten hart, ließen aber im Abschluss die letzte Präzision vermissen.
Nach 20 Minuten stand es somit 0:0 – ein Ergebnis, das die ausgeglichene, aber temporeiche Partie gut widerspiegelte.
Nach einem torlosen Auftakt entwickelte sich das zweite Drittel zwischen den Saale Bulls Halle und den TecArt Black Dragons Erfurt zu einem offenen Schlagabtausch – mit dem besseren Ende für die Gäste. Trotz der zwischenzeitlichen Führung der Bulls stand es nach 40 Minuten 1:2 aus Hallenser Sicht.
Beide Teams starteten mit hohem Tempo, aber wenig Struktur ins Drittel. Die Pässe waren häufig ungenau, viele Angriffe verpufften schon im Mitteldrittel. Halle versuchte, über Kampf ins Spiel zu finden, Erfurt blieb mit schnellen Umschaltaktionen gefährlich. Erste gute Möglichkeiten hatten Brett Schaefer und Nicolas Cornett, doch der Abschluss landete jeweils im Fangnetz oder in den Handschuhen von Goalie P. Glatzel.
Ein Powerplay nach Strafe gegen Erfurt brachte in der 10. Minute zunächst nichts Zählbares – obwohl Tomi Wilenius zweimal gefährlich abzog und Sebastian Christmann sogar frei vors Tor kam, aber wegrutschte. Kurz darauf stockte den Fans in der Stierkampfarena der Atem, als Adam Domogalla nach einem harten Bandencheck liegen blieb. Glücklicherweise konnte er das Eis selbstständig verlassen, während Erfurts D. Lebek für zwei Minuten auf die Strafbank musste.
Diese Überzahl in der 34. Spielminute nutzten die Bulls endlich: Jesper Åkerman brachte die Scheibe vors Tor, Glatzel ließ prallen und Tomi Wilenius staubte eiskalt ab.
Doch die Freude über diese Führung währte nicht lange. Nur drei Minuten später glich M. Markulla nach schöner Vorarbeit von H. Reed aus . Und kurz vor der Drittelpause war es dann Reed selbst, der das Spiel zugunsten der Gäste drehte: Nach einem schnellen Angriff und Zuspiel von Markulla und Banach traf er zum 1:2 in der 39. Spielminute.
Halle versuchte, noch einmal zu antworten, doch Glatzel blieb ein sicherer Rückhalt für sein Team. So ging es mit einem knappen Rückstand in die Kabine – und mit der Erkenntnis, dass die Bulls zwar kämpferisch stark sind, im eigenen Drittel aber stabiler werden müssen, um das Spiel doch zu gewinnen.
Was für ein drittes Drittel in der Stierkampfarena! Nach zwei Rückschlägen im Mittelabschnitt kämpften sich die Saale Bulls Halle mit Leidenschaft und Nervenstärke zurück und sicherten sich gegen die TecArt Black Dragons Erfurt mit einem 2:2 nach 60 Minuten zumindest einen Punkt.
Die Partie begann im Schlussdrittel zerfahren – viele Icings, kaum klare Aktionen, und Erfurt schien zunächst das Spiel unter Kontrolle zu haben. Halle tat sich schwer, den Rhythmus zu finden, und die Körpersprache sprach Bände: Unsicherheit und Frust machten sich breit.
Doch dann kam die 48. Minute – und sie veränderte alles. Ein eigentlich harmloser Befreiungspass von Thomas Merl wurde über die Bande perfekt zu Patrick Schmid abgefälscht. Schmid schnappte sich die Scheibe, zog alleine auf Goalie P. Glatzel zu und blieb eiskalt – 2:2! Ein Tor aus dem Nichts, aber genau das, was die Bulls zu diesem Zeitpunkt brauchten.
Plötzlich war wieder Feuer drin. Halle lief an, erhöhte das Tempo und kam durch Robin Drothen und Adam Domogalla zu weiteren guten Chancen. Das Forechecking funktionierte endlich, und Erfurt hatte Mühe, Ordnung zu halten.
Doch dann der Schock: In der 54. Minute erwischte Vojtech Suchomer Gegenspieler H. Reed bei einem unglücklichen Check am Knie – die Schiedsrichter entschieden nach Videostudium auf 5 Minuten + Spieldauer. Eine schwere Hypothek für die Bulls, die fortan lange in Unterzahl agieren mussten.
Mit großem Einsatz, cleverem Stellungsspiel und einem starken Penaltykilling überstanden die Hallenser die komplette Strafzeit – auch dank wichtiger Saves von Nils Kapteinat und couragierten Defensivaktionen von Domogalla und Merl. Kurz vor Schluss hatte Robin Palka sogar die Chance auf den Sieg, verzog aber knapp. So blieb es beim 2:2 nach regulärer Spielzeit – ein Ergebnis, das angesichts des Spielverlaufs verdient ist und den Bulls moralisch Auftrieb gibt.
Nach dem 2:2 in regulärer Spielzeit starteten die Bulls mit einem Paukenschlag in die Verlängerung. Kaum war der Puck gefallen, setzte Halle mit hohem Tempo nach, eroberte die Scheibe und drängte Erfurt tief ins eigene Drittel. Nur wenige Sekunden später sprang der Puck nach einer Aktion hinter dem Tor perfekt zu Elvijs Biezais, der blitzschnell reagierte und eiskalt zum 3:2-Siegtreffer abschloss (61. Minute). Tomi Wilenius erhielt den verdienten Assist für seine Übersicht in dieser Szene.
Fazit: Die Saale Bulls sicherten sich den Zusatzpunkt in einer Partie, die alles bot: einen zähen Beginn, eine zwischenzeitliche Führung durch Tomi Wilenius, einen Rückstand im zweiten Drittel, die späte Antwort durch Patrick Schmid – und schließlich den goldenen Treffer von Biezais. Besonders beeindruckend war die Moral der Mannschaft: Trotz der langen Unterzahlphase nach der Spieldauerstrafe gegen kämpften die Bulls mit Leidenschaft und blockten jeden Schuss, den Erfurt abfeuerte. Torhüter Nils Kapteinat hielt sein Team mit Ruhe und Übersicht im Spiel, ehe die Offensive in der Overtime zuschlug. Ein Abend, wie man ihn in Halle liebt – mit Herz, Härte und Happy End. (FE)
♦ Träger des goldenen Helms: #20 Adam Domogalla
Torschützen:
1:0 Tomi Wilenius – 34. (PP1)
1:1 Miro Markulla – 37.
1:2 Harrison Reed – 39.
2:2 Patrick Schmid – 48.
3:2 Elvijs Biezais – 61.
Tore: 3:2 (0:0/1:2/1:0/1:0)
Mit: HWGmbH