Die Partie im Detail:
Ein sehr defensiv geprägtes erstes Drittel endet torlos. Beide Teams starteten engagiert in die Partie, doch nach zwanzig Minuten stand noch kein Treffer auf der Anzeigetafel, was vor allem disziplinierten Defensivleistungen und aufmerksamen Torhütern geschuldet war.
Von Beginn an suchten die Bulls den Weg nach vorn und brachten die Scheibe gleich tief ins Rostocker Drittel. Doch auch die Piranhas zeigten früh, dass sie vor heimischem Publikum mutig agieren wollten. In den Anfangsminuten entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, mit fairen Zweikämpfen und ständigen Angriffswechseln. Viele dieser Angriffe endeten regelmäßig in der neutralen Zone, weil beide Teams früh störten und damit gefährliche Abschlüsse verhinderten.
Im weiteren Verlauf übernahm Rostock phasenweise die Initiative und setzte sich im Drittel der Bulls fest, konnte daraus aber kein Kapital schlagen. Halle fand seinerseits immer wieder durch Entlastungsangriffe zurück ins Spiel und kam vor allem in der 12. Minute gefährlich vors Tor: Ein Schuss von Jesper Åkerman zwang Rostocks Goalie Timon Bätge zum Eingreifen.
Auch auf der Gegenseite war Nils Kapteinat hellwach, wenn die Piranhas den Abschluss suchten – unter anderem bei einem Schuss von Connor Hannon, der abgefälscht nur knapp am Tor vorbeistrich. Gegen Ende des Drittels intensivierten beide Mannschaften ihre Offensivbemühungen: Elvijs Biezais vergab eine gute Gelegenheit im Slot, Tomi Wilenius und Adam Domogalla prüften ebenfalls den Rostocker Schlussmann.
Bis zur ersten Pausensirene blieb es trotz aller Bemühungen beim 0:0, beide Teams neutralisierten sich über weite Strecken und die Torhüter glänzten mit souveränen Paraden.
Auch im zweiten Drittel blieb das Tor wie vernagelt – was vor allem an den beiden starken Goalies lag. Nils Kapteinat erwischte dabei einen absoluten Sahnetag und hielt die Bulls mit zahlreichen Paraden im Spiel.
Halle startete schwungvoll in den Mittelabschnitt: Jesper Åkerman und Vojtech Suchomer sorgten früh für Offensivaktionen, ehe eine Strafe gegen Robin Drothen die Gastgeber ins Powerplay brachte. Doch die Bulls verteidigten leidenschaftlich – unter anderem blockte Brett Schaefer wichtige Passwege zu Connor Hannon – und überstanden die Unterzahl ohne Gegentreffer.
Im Anschluss erarbeitete sich Halle ein Übergewicht im Angriffsdrittel. Tomi Wilenius prüfte nach sehenswertem Kombinationsspiel Rostocks Schlussmann, wenig später sorgten Robert Hechtl und Thomas Merl nach einem schnellen Konter für Gefahr.
Doch auch Rostock kam zu guten Chancen: Gleich zweimal musste Kapteinat bei einem 3-auf-1-Konter der Hausherren sein ganzes Können zeigen und parierte spektakulär.
Gegen Drittelende wurde es hitzig: Nach einigen Nickligkeiten kassierten Thomas Merl und Rostocks Jesper Öhrvall jeweils eine Strafe wegen unsportlichen Verhaltens. Kurz darauf traf es erneut Jesper Åkerman, der auf die Strafbank musste. In dieser Druckphase wuchs Kapteinat förmlich über sich hinaus und entschärfte mehrere brandgefährliche Situationen.
So blieb es auch nach 40 Minuten beim Stand von 0:0 und die Mannschaften gingen in die zweite Pause.
Nach zwei torlosen Dritteln entschieden die Saale Bulls das Auswärtsspiel bei den Rostock Piranhas im Schlussabschnitt für sich – und das gleich mit einem überzeugenden 3:0.
Den Auftakt machte Patrick Schmid in der 45. Minute, als er nach einem Schuss von Thomas Merl und der Vorlage von Aaron Reinig am schnellsten reagierte und den Abpraller im Rostocker Tor versenkte. Ein Treffer, der den Bann brach und den Bulls Auftrieb verlieh.
Die Gastgeber drängten danach auf den Ausgleich, doch Halle verteidigte konsequent. Nils Kapteinat blieb auch im dritten Drittel der gewohnt starke Rückhalt und entschärfte mehrere gefährliche Situationen. Offensiv setzten die Bulls mit viel Einsatz nach und wurden in der 57. Minute belohnt: Elvijs Biezais vollendete einen energischen Angriff zum 2:0, bei dem Brett Schaefer vor dem Tor viel Verkehr machte.
Unsere Gastgeber reagierten mit einer Auszeit und nahmen Keeper Timon Bätge früh vom Eis, doch auch diese Maßnahme brachte keinen Erfolg. Im Gegenteil: Robin Palka nutzte die Gelegenheit und traf ins verwaiste Rostocker Gehäuse zur endgültigen Entscheidung eine Minute vor Schluss.
Fazit: Ein Spiel auf Augenhöhe, bei dem beide Teams als Sieger vom Eis hätten gehen können. Am Ende war es dennoch ein durchaus verdienter 3:0-Erfolg für die Saale Bulls, der vor allem auf einer geschlossenen Teamleistung basierte. Defensiv kompakt, offensiv zielstrebig und mit einem überragenden Nils Kapteinat zwischen den Pfosten sicherten sich die Hallenser drei wichtige Auswärtspunkte. (FE)
♦ Träger des goldenen Helms: #21 Patrick Schmid
Torschützen:
0:1 Patrick Schmid – 45.
0:2 Elvijs Biezais – 57.
0:3 Robin Palka – 59. (EN)
Tore: 0:3 (0:0/0:0/0:3)