Der Countdown läuft. In drei Monaten heizt Hallensprecher Marc Beyer mit seinem legendären „Habt ihr Bock auf Eishockey?“ Fans und Zuschauer auf den Rängen an, wenige Minuten später fällt der erste Puck auf halleschem Eis der Saison 2025/26. Nicht mehr in einem Zelt und auch nicht mehr in einer blechernen Übergangslösung – sondern im runderneuerten Sparkassen-Eisdom. Nach arbeitsintensiven Monaten des Aus- und Umbaus öffnet Sachsen-Anhalts einzige Eissporthalle wieder seine Türen und Tore und läutet eine neue Ära der halleschen Eishockeygeschichte ein.
Der Kufensport hat sich in Halle längst etabliert und ist aus der Sportlandschaft der Händelstadt nicht mehr wegzudenken. Was auf natürlichen Eisflächen wie der Ziegelwiese, dem Sandanger oder dem Böllberger Weg begann, findet nach der alten EissportHalle am Gimritzer Damm sowie den folgenden Zelt-Provisorien an der Messe sowie zuletzt in der Lilienstraße nun ein dauerhaftes und festes Zuhause. Ähnlich seinem Standort in der Selkestraße, der Alt- und Neustadt verbindet, steht auch der modernisierte Sparkassen-Eisdom als Verbindung zwischen Historie und Moderne, Vergangenheit und Zukunft.
Am 27. September 2014 bestritten die Saale Bulls ihr allererstes Spiel im ursprünglichen Eisdom, als Premierengegner konnte man seinerzeit die Hannover Indians begrüßen. Elf Jahre oder 578 Wochen oder exakt 4.046 Tage später, genauer gesagt am 25. Oktober 2025, ist das Eröffnungsspiel im neuen Sparkassen-Eisdom angesetzt. Und was läge da näher, als auch zu diesem ganz besonderen Tag die Niedersachsen einzuladen? Besteht doch seit Jahren zwischen beiden Clubs eine ganz besondere Verbindung. Neben dem bereits erwähnten Premierenspiel ist vor allem der Sonderzug der Indians im Dezember 2008 in Erinnerung geblieben. Über 1.500 ECH-Anhänger zogen, gemeinsam mit einer Vielzahl von Saale Bulls-Fans, als großer Marsch friedlich vom Bahnhof quer durch die gesamte Stadt bis zur Eishalle und sorgten beim ‚Duell unter Freunden‘ für eine ganz besondere Stimmung und Atmosphäre auf den Rängen.
Ein Event, welches eine Wiederholung erfahren wird, die Indians bereiten erneut einen Sonderzug nach Halle vor! „Die Planungen zu der Tour laufen“, so Sascha Hartung. Bereits seit geraumer Zeit steht der überall nur ‚Bomber‘ genannte Fanbeauftragte der Indians mit seinem halleschen Pendant Torsten ‚Locke‘ Thielemann sowie den Saale Bulls im Austausch, um gemeinsam ein dem Anlass entsprechenden, würdigen Tag für Eishockeyfans aus Nah und Fern zu organisieren. „Durch unsere Freundschaft zu den Fans der Saale Bulls wird das jetzt mittlerweile unsere ‚Alle nach Halle Tour IV‘. Dieses Mal werden wir erneut mit einem Sonderzug und ungefähr 700-800 Fans anreisen“, so Hartung, der zudem vorab das Motto preisgab: „Neue Halle – Alte Freundschaft – Halle und Hannover feiern“. Und auch ‚Locke‘ gibt erste Einblicke in die Planungen. „Angedacht ist, dass die Fans der Indians am Vormittag in Halle ankommen und von uns erneut am Bahnhof in Empfang genommen werden.“ Ziel sei es, ab dem Mittag zusammen eine große Party zu veranstalten. Weitere gemeinsame Aktivitäten rund um Halle sind ebenfalls in Arbeit und aktuell noch in finaler Abstimmung. Als Höhepunkt des Tages, der von einem bunten Rahmenprogramm bekleidet sein wird und zu dem die Freiberger Brauerei mehrere Fässer Freibier zur Verfügung stellt, wird um 17 Uhr das offizielle Eröffnungsspiel zwischen den Saale Bulls und den Hannover Indians angepfiffen. Weitere Informationen folgen dazu.
Die Vorfreude ist riesig, nicht nur bei den Fans. „Wir sind glücklich, im Oktober nach über einem Jahrzehnt des Hoffens, des Bangens und des Kämpfens sowie der extrem harten Arbeit endlich unsere finale Heimstätte eröffnen zu können“, so Bulls-Präsident Daniel Mischner. „Der Eisdom bietet dem Eissport in Halle, perspektivisch gesehen, langfristige Planungssicherheit.“ Und auch die Spieler zieht die neue Arena bereits in den Bann. Während sich langjährige Akteure wie Thomas Merl oder Sergej Stas auf eine Rückkehr an alte und gleichzeitig neue Wirkungsstätte freuen dürfen, konnte Sportdirektor Christian Hommel mit der Aussicht auf die hochmoderne Arena auch bei Neuzugängen punkten. „Das macht viel aus. Eine solche Halle ist ein weiterer Schritt in Richtung Professionalisierung“, gesteht unter anderem Marvin Neher, der nach neun Jahren in der DEL2 jetzt nach Halle wechselt. Im Moment wird an Deutschlands aktuell einziger Eishallen-Baustelle nahezu rund um die Uhr gewerkelt, um im Herbst ein neues Kapitel der Bulls-Historie aufschlagen zu können. Ganz Eishockey-Deutschland wird im Oktober nach Halle schauen, wenn in der modernsten Sportstätte der Stadt erstmals der Puck eingeworfen wird. Mehr als 3.300 Zuschauer finden in der neuen Heimspielstätte Platz und werden sicherlich für Gänsehaut-Feeling sorgen.
Ab dem 25. Oktober gibt es in Halle wieder krachende Checks zu sehen. Verbunden mit ausgelassenem Jubel, großen Emotionen und hoffentlich vielen Tore. Kurzum: Die Saale Bulls sind zurück. Zurück auf eigenem Eis. Zurück im Sparkassen-Eisdom. Voller Vorfreude auf die neue Saison, getragen von Aufbruchstimmung und Euphorie rund um die neue Arena. In der es endlich wieder heißt: „Habt ihr Bock auf Eishockey?“. (Jy)