Zille krönt Jubiläum mit einem Tor

Halle/MZ. 

Es gibt Drehbücher, die einfach zu perfekt sind, um real zu sein. Man nehme den Rekordspieler einer Eishockey-Mannschaft, man nehme ein etwas zähes Spiel und man erfinde diesen Moment, in dem eben dieser Rekordspieler den Bann bricht und das erste Tor erzielt.

3:2-Sieg der Saale Bulls

Genau so ist es am Freitagabend im Eiszelt auf der Messe in Bruckdorf beim 3:2-Sieg der Saale Bulls in der Verlängerung gegen Fass Berlin Realität geworden. Alexander Zille, der Jubilar der Hallenser, erzielte in der 13. Minute das 1:0 für die Gastgeber. Und es war ein richtungsweisender Moment in diesem Oberliga-Spiel. „Ich freue mich wahnsinnig für Alex Zille“, meinte Saale-Bulls-Präsident Daniel Mischner. „Dass er sich in so einem Jubiläum mit einem Tor verewigt, ist wirklich das Tüpfelchen auf dem I.“ Mit dem Führungstreffer wachten die Saale Bulls auf und dominierten die Partie zum Ende des ersten Drittels klar.

Der zweite Abschnitt war dann das genau Gegenteil des Eröffnungsdrittels: ein mitreißendes Eishockey-Spiel mit einer Fülle guter Torchancen. Mehrheitlich zwar auf der Seite der Saale Bulls, mit einer gnadenlosen Effizienz aber bei den Berlinern, die durch Sven Ziegler in der 24. Minute und Jonas Schlenker in der 31. Minute die Führung übernahmen.

Das Drittel endete mit einem Lehrbucheintrag, wie Ehrenkodizes im Eishockey funktionieren. Hauptschiedsrichter Jörg Edler erkannte einen Treffer von Martin Piecha wegen eines hohen Stocks nicht an. Die Proteste der halleschen Bank quittierte Berlins Fabio Patrzek mit Provokationen, er soll dabei Saale-Bulls-Coach Jiri Otoupalik beleidigt haben. Und wenn ein Trainer angegangen wird, dann ist das der Moment des Kapitäns. Also ging Kai Schmitz wie von der Tarantel gestochen auf den Berliner los: Matchstrafe für Schmitz, der damit auch für die nächsten Spiele der Saale Bulls gesperrt ist, und Zehn-Minuten-Strafe für Patrzek. Das Ende eines emotionalen zweiten Drittels, das aber für Schmitz keine internen Konsequenzen haben wird. „Es wird keine Strafe geben“, stelle Vereinschef Daniel Mischner klar. „Auch wenn das kein Freifahrtschein sein darf: Es gibt so etwas wie ungeschriebene Gesetze. Deshalb ist die Sache für uns erledigt.“

Bigam trifft in der Zusatzzeit

Das Schlussdrittel war ein Duell auf Augenhöhe. Nachdem Robin Slanina mit einem Penalty am ganz starken Berliner Torwart Steven Kügow gescheitert war, erzielte Michal Schön nur eine Minute später den verdienten Ausgleich.

In der dritten Minute der Verlängerung traf Troy Bigam zum Sieg – und bestätigte damit eine ganz bemerkenswerte Serie des Jubilars Alexander Zille. Der hatte nämlich zum 14. Mal ein 1:0 für Halle erzielt – und immer gewannen die Saale Bulls.

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