Profitieren vom „Jetzt-erst-recht“-Effekt? Saale Bulls empfangen Wohnbau Moskitos Essen

Halle. Wenn die Saale Bulls am Sonntag zum dritten Mal im bisherigen Saisonverlauf auf die Moskitos vom ESC Wohnbau aus Essen treffen, steht bereits der dritte Head Coach hinter der Bande der Stechmücken. Nach dem halleschen 6:2-Sieg am 30.10.2022 im Sparkassen-Eisdom entließen die Moskitos Cheftrainer Frank Petrozza, beim direkten Back-to-back-Spiel nur drei Tage später setzte sich der ESC unter Sergej Hatkevitch mit 5:3 durch – und seit Ende des abgelaufenen Jahres trägt nun Danny Albrecht als Head Coach die Verantwortung für das Team vom Westbahnhof, musste in seinen ersten vier Spielen jedoch schon drei Niederlagen quittieren.

Die aktuelle Spielzeit verlief bislang alles andere als erhofft für die Moskitos. Anstatt beim Kampf um die Playoff-Plätze mitzumischen, findet sich das Team im unteren Tabellendrittel wieder. Rang 13 und bereits zwölf Zähler Rückstand auf den letzten Pre-Playoff-Platz dürften nicht den eigenen Ansprüchen des prominent besetzten Kaders entsprechen, stehen doch die Bruijsten-Brüder Mitch und Kevin, Enrico Saccomani oder auch Robin Slanina für offensives Eishockey. Und doch hat man mit 107 Treffern die aktuell zweitschwächste Tormaschinerie am Laufen, bezogen auf Tore pro Spiel ist der Wert von 2,82 gar der niedrigste der gesamten Liga.

Nicht nur hinter der Bande, auch mit Entscheidungen beim spielenden Personal erhofft man sich am Westbahnhof doch noch den Turnaround zu schaffen. So gehört Kapitän Stephan Kreuzmann nicht mehr zum Kader. Angreifer Damian Schneider hat den ESC in Richtung Lindau verlassen und auch Raphael Palmeira-Kerkhoff spielt keine Rolle mehr. Neu hingegen wurde der in dieser Saison noch vereinslose Artjom Alexandrov verpflichtet sowie der kanadische Defender Devon Daniels. Bei den Moskitos belegt er neben den beiden Niederländern Mitch und Kevin Bruijsten die dritte Importstelle, nachdem noch vor Saisonbeginn der US-amerikanische Tryout-Spieler Nolan Redler (jetzt in Erfurt) nicht lizenziert wurde, man sich nach 17 Spielen vom Kanadier Aaron McLeod trennte (nun in Krefeld) und der für ihn nachverpflichtete US-Boy Sam Coatta den ESC nach nur zehn Partien in Richtung Winterthur (Schweiz) verließ – somit hat man die letzte der erlaubten fünf Lizenzen, die im Laufe der Saison für Kontingentspieler vergeben werden dürfen, aufgebraucht.

Den Bulls hingegen stehen noch zwei Lizenzen zur Verfügung, von denen mindestens eine in näherer Zukunft vergeben wird. Tatu Vihavainen ist zurück auf dem Eis. Der finnische Angreifer Matias Varttinen ist aktuell zum Zusehen verdammt. Für den Kanadier Mathieu Tousignant die Saison nach (s)einem Kreuzbandriss frühzeitig beendet. Das macht die Aufgabe für die Mannschaft von Marius Riedel sicher nicht einfacher, doch schweißen solche Situationen ein Team näher zusammen und führen zu einem „Jetzt-erst-recht“-Effekt. (Jy)

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