mz-web.de: Zugang Tyler Mosienko – Der Enkel einer NHL-Legende stürmt für die Bulls

Von Fabian Wölfling

Halle (Saale) – Ehrgeizig ist er, dieser Tyler Mosienko. Und ausdauernd. Auch beim Wasserski: Zweimal klatscht der neue Angreifer der Saale Bulls am Mittwoch in den Hohenweidener See. Aber Aufgeben kommt nicht in Frage.

„Ich muss das hinkriegen“, sagt Mosienko. Und tatsächlich, beim dritten Versuch kann der 34-Jährige die Wasserski bändigen, dreht noch lange Runden, während die Mitspieler beim Team-Event längst zu Bier und Grillwürstchen übergangen sind.

Saale Bulls: Tyler Mosienko ist der Ersatz für Raphael Joly

Ehrgeiz, Ausdauer, Kampfgeist. Es sind Eigenschaften, die Mosienko auch auf dem Eis ausmachen. Der Kanadier ist ein Arbeiter, kein klassischer Torjäger. Ein ganz anderer Typ also als Raphael Joly. Den erkrankten Königstransfer soll Mosienko in Halle ersetzen. „Das spielt für mich aber keine Rolle. Ich kann mich nur auf mich konzentrieren“, sagt er.

Druck spürt Mosienko nicht. Dafür hat er in seiner Karriere schon zu viel erlebt. Mosienko hat aber auch von Geburt an Erfahrung mit großen Fußstapfen.

Denn sein Großvater ist Mitglied der Hall of Fame, der Ruhmeshalle des Eishockey-Sports. In den vierziger und fünfziger Jahren machte Bill Mosienko mehr als 700 NHL-Spiele für die Chicago Blackhaws, hält mit 21 Sekunden noch immer den Rekord für den schnellsten Hattrick der Liga-Geschichte.

Tyler Mosienko auf den Spuren von Großvater Bill

Großvater Bill war für Tyler Vorbild und Wegbereiter. „Er hat mir die ersten Sachen auf dem Eis beigebracht“, sagt Mosienko. „Vor allem hat er mir aber das Vertrauen mitgegeben, dass ich die Gene habe, um erfolgreich zu sein.“

So war auch Mosienkos Karriereziel klar: „Ich habe immer gedacht, dass ich mal in der NHL spiele, wie mein Großvater“, erzählt er. Jahrelang kämpfte Mosienko darum, spielte in Farmteams für die stärkste Eishockey-Liga der Welt vor. „Irgendwann habe ich realisiert, dass es nicht passieren wird“, sagt er.

Tyler Mosienko bringt Frau und Kinder mit nach Halle

Er ging nach Düsseldorf in die DEL. Es folgten Stationen in Japan, Dänemark, England und zuletzt Frankreich. Mit dabei, auch jetzt in Halle: seine Frau, die fünfjährige Tochter und der dreijährige Sohn. „Das ist das Tolle an meinem Beruf. Ich habe Zeit für die Familie und mache das, was ich liebe“, sagt Mosienko.

Das will er genießen. Aber auch maximalen Erfolg haben. „Ich will die Meisterschaft gewinnen.“ Ganz klar: Ehrgeizig ist er, dieser Tyler Mosienko. (mz, 15.09.2018)

 

 

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