Von Fabian Wölfling
Landshut – Der Favorit versuchte von den Rängen Angst und Schrecken zu verbreiten. Zumindest titulierten die Fans des EV Landshut ihren Verein am Freitagabend in einer hübschen Choreographie als „Playoff Monster“. Als Monster auf dem Eis präsentierten sich dann aber die Saale Bulls.
In Spiel eins der Viertelfinal-Serie schockten sie den niederbayrischen Traditionsverein mit einem 7:3-Feuerwerk und eroberten den Heimvorteil. „Es war ein super Spiel der ganzen Mannschaft“, sagte Bulls-Kapitän Kai Schmitz. „Wir haben defensiv sehr gut gestanden, vorn die Chancen eiskalt genutzt.“
Rasant starteten die Kontrahenten in die Partie, feuerten in schneller Abfolge Schüsse auf die gegnerischen Tore. Die Führung für Landshut durch Peter Abstreiter in der neunten Minute dabei noch durchaus verdient.
Johannes Ehemann erzielt schnellen Ausgleich für Saale Bulls
Vollkommen unbeeindruckt kamen die Bulls aber sofort zurück, keine Minute nach dem Rückstand stocherte Johannes Ehemann den Puck zum 1:1 ins Netz. Eine Strafe gegen Elia Ostwald brachte dann die Auswärtsführung: In Überzahl legte Chris Francis auf Tyler Mosienko ab, dessen Schuss rauschte Landshuts Goalie Patrick Berger durch die Schoner. „Nach den ersten zehn Minuten haben wir dem Spiel unseren Stempel aufgedrückt, bei Landshut ist Unruhe reingekommen“, sagte Schmitz.
Im zweiten Drittel schlugen die Saale Bulls in brutaler Effizienz weiter zu. Ehemann lief seinem Gegenspieler davon, legte in die Mitte zu Dominik Patocka, der seine starken Playoffs mit dem Treffer zum 3:1 fortsetzte. Die zuvor seit 15 Spielen ungeschlagenen Landshuter waren nun sichtlich beeindruckt.
Nathan Burns trifft und prügelt sich
Das nutzte die erste Parade-Reihe der Bulls aus: In Überzahl verwertete erst Nathan Burns einen abgeprallten Schuss, dann setzte Francis seine überragenden Playoffs fort. Der US-Amerikaner nutzte einen Fehler von Ostwald aus, blieb im Alleingang ganz cool und erhöhte auf 5:1. Es war sein sechstes Tor im vierten K.o.-Spiel. Landshut reagierte darauf mit einem Torwartwechsel und einer Rauferei, die Luca Zitterbart gegen Burns anzettelte. Das weckte zumindest die zwischenzeitlich geschockte Halle wieder auf.
Francis erzielt für Saale Bulls einen Doppelpack
Und tatsächlich prüfte Landshut im letzten Drittel die Bulls noch einmal. Alexander Ehl und Tomas Plihal trafen für die Niederbayern. Aber erst konterte Francis mit seinem zweiten Treffer des Abends das 2:5 und dann Jannik Striepeke ebenso abgezockt in den Winkel das 3:6. Davon erholte sich Landshut nicht mehr, auch weil Bulls-Goalie Justin Schrörs seinen guten Abend in der Schlussphase fortsetzte. (mz, 29.03.2019)