mz-web.de: Saale-Bulls-Stürmer – Wie Marius Stöber den Spaß am Eishockey wiederfand

Von Fabian Wölfling

Halle (Saale) – Marius Stöber lebt seinen Traum. Der 23-Jährige ist Eishockey-Profi. In der zweiten Liga für die Lausitzer Füchse, die Mannschaft seiner Heimatstadt Weißwasser.

In der Kleinstadt, knapp 17.000 Einwohner, ist das die ultimative Auszeichnung. Hier will jeder Eishockeyprofi werden. Und wenn das nicht klappt, wird man eben Fan. Stöber hat erreicht, „wo ich immer rauskommen wollte“, sagt er. Der Trainer, ein Weißwasseraner, setzt auf ihn. Er geht zuversichtlich in die Vorbereitung. Drei Monate ist das her.

Marius Stöber: In Halle Teil der erste Reihe

Am Donnerstagvormittag sitzt Stöber in einem Café in der halleschen Innenstadt. Als Spieler der Saale Bulls.

Am Freitagabend wird er in der Eishockey-Oberliga gegen die Hannover Indians auflaufen, Halle peilt dann den fünften Sieg in Folge an. Nachdem ihn ein Fingerbruch zunächst außer Gefecht gesetzt hatte, ist Stöber inzwischen fester Bestandteil der Bulls.

Der ehemalige Juniorennationalspieler ist Teil der ersten Reihe, hat in neun Spielen drei Tore erzielt und drei aufgelegt. „Ich habe hier in Halle meinen Spaß wiedergefunden“, erzählt er.

In Weißwasser war für Stöber kein Platz mehr

Den Spaß am Sport, er hatte ihn in Weißwasser verloren. Weil ihn sein Verein nicht mehr wollte. „Eine Frechheit“, sagt Stöber über das, was sich im Sommer abgespielt hatte.

Erst wechselte der Trainer. Dann standen plötzlich fünf neue Angreifer vom Kooperationspartner Eisbären Berlin in der Halle. „Der Trainer hat gesagt, dass die alle spielen müssen“, ärgert sich Stöber noch heute. Für das Eigengewächs war kein Platz mehr.

Ein schwerer Schlag fürden Spross einer eishockeyverrückten Familie. Stöbers Großväter und sein Vater spielten in Hobbymannschaften, der Bruder ist Schiedsrichter, die Schwester Juniorennationalspielerin.

Marius Stöber lobt die Saale Bulls

Marius Stöber selbst wurde in Weißwasser zum Profi ausgebildet. Nach Lehrjahren in Regensburg kehrte er dorthin zurück, wo er immer spielen wollte, am Ende aber nicht mehr durfte. „Ich hatte deshalb überlegt, ganz aufzuhören“, sagt er.

Die Liebe zum Sport war aber doch zu groß. Und inzwischen fühlt sich Stöber auch in Halle richtig wohl. „Das ist eine Top-Adresse“, betont er. Mit der Ambitionen möglich sind: „Wenn es ganz gut läuft, gibt es ja vielleicht auch hier die Chance aufzusteigen.“ Um dann seinen Verein wiederzusehen. Als Gegner.

››Anbully gegen die Hannover Indians am Freitag um 20 Uhr im Sparkassen Eisdom. (mz, 30.11.2018)

 

 

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