mz-web.de: Saale Bulls in den Playoffs – Showdown ohne Starstürmer Robinson

 

Von Christian Elsässer

 

Halle (Saale) – Dave Rich hatte bis nach dem Training am Montagvormittag gewartet. Dann zog sich der Trainer der Saale Bulls mit seinem kanadischen Starstürmer Nathan Robinson in die Trainerkabine zurück und verkündete unter vier Augen eine überraschende Entscheidung: Robinson wird im dritten Playoff-Duell gegen die Eisbären Regensburg an diesem Dienstagabend für die Bulls nicht auf dem Eis stehen. Stattdessen kehrt der Pole Kacper Guzik als zweiter Ausländer in die Mannschaft zurück.

„Es war eine sehr schwere Entscheidung“, erklärte Rich. „Aber Robinson ist einfach nicht fit. Er war sechs Wochen verletzt und ist zu schnell platt.“

Nach zwei Pleiten in den ersten beiden Duellen mit Regensburg müssen die Hallenser auf eigenem Eis unbedingt gewinnen, ansonsten ist die Saison beendet. Rich muss also ein Zeichen setzen. Und um die Poker-Sprache zu bemühen: Der Saale-Bulls-Coach geht all-in.

Rich über Robinson: „Er ist wirklich sauer auf mich“

Unstrittig ist: Robinson, ehemaliger NHL-Spieler und von seinem Talent her der begnadetste Profi der Bulls, kann an guten Tagen ein Spiel im Alleingang gewinnen. Doch an schlechten – und das weiß auch Rich – fällt ihm sein verschnörkelter Spielstil mitunter auch auf die Füße. „Er hat in beiden Spielen zu oft die Scheibe verloren“, bemängelt Rich.

Nach der Ausmusterung suchte Robinson am Montag noch ein zweites Mal das Gespräch mit dem Coach. „Er wollte noch einmal mit mir reden“, berichtete Rich. „Er ist wirklich sauer auf mich, und ich habe ihm gesagt, dass ich dafür volles Verständnis habe und seinen Ärger als positives Zeichen sehe. Er will der Mannschaft gerade in dieser entscheidenden Phase natürlich helfen. Sein Kopf will, aber die Beine machen bei ihm im Moment einfach nicht mit.“

Anbully im Eisdom ist am Dienstagabend um 19 Uhr. (mz, 13.03.2018)

 

 

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