mz-web.de: Rettet Hallenser Bulls vor dem Aus? Youngster Schneider muss zum Helden werden

Von Fabian Wölfling

Halle (Saale) – Am Mittwoch meldete sich der Sünder via Facebook zu Wort. Reumütig. „An alle Saale Bulls Fans, ich möchte mich entschuldigen. Vielleicht habe ich durch meine Sperre die Saison beendet“, leitete Justin Schrörs seine lange Stellungnahme ein, die er am späten Abend wieder löschte.

Thema: Die zwei Zehn-Minuten-Strafen, die der Goalie der Saale Bulls in den Viertelfinal-Spielen gegen den EV Landshut kassiert hatte. Die zweite Strafe erhielt er am Dienstag bei der 3:6-Pleite wegen Reklamierens. Hochgradig unnötig. Und mit drastischen Folgen: In Spiel vier am Freitag im Sparkassen Eisdom ist Schrörs gesperrt.

Mit 19 Jahren: Philipp Schneider muss jetzt die Saale Bulls retten

Eine weitere Niederlage dort und die Saison ist für den halleschen Eishockey-Oberligisten beendet. Weil mit Henning Schroth auch der zweite Goalie erkrankt fehlt, liegt die Last gegen die zuletzt äußerst treffsicheren Niederbayern nun auf den Schultern des 19-jährigen Philipp Schneider.

Der dritte Torwart steht unvermittelt vor der größten Partie seiner noch jungen Karriere. „Natürlich ist da Nervosität. Es geht schließlich um alles, da wären auch andere Torhüter aufgeregt“, gesteht Schneider am Mittwoch. „Ich habe dem Trainer aber gesagt, dass ich bereit bin. Auf diese Spiele habe ich hintrainiert.“

Philipp Schneider: „Das Team steht hinter mir“

Zuvor hatte Schneider in dieser Spielzeit, seiner ersten im Männerbereich, zwei Hauptrunden-Partien, jeweils gegen das Kellerkind Harzer Falken, absolviert. Dort zeigte der gebürtige Hallenser gute Leistungen. Nun muss er aber die Saison der Bulls retten. „Es ist zwar die denkbar schwerste Situation, aber das Team steht hinter mir“, sagt Schneider, der im Nachwuchs des ESV Halle und der Lausitzer Füchse ausgebildet wurde.

Bis zum Spiel am Freitag konzentriert sich der junge Torhüter auf sein Routine-Programm. Besondere Maßnahmen will er vor seinem ersten Profi-Start nicht ergreifen. „Heute war individuelles Training, da habe ich mir ein paar Schüsse geben lassen. Ganz normal“, betont der Hoffnungsträger. „Schussbilder werde ich mir auch nicht groß angucken, die schießen doch nur in die andere Ecke.“ Die Devise: Bloß nicht unnötig verrückt machen.

Einer wird ihm definitiv am meisten die Daumen drücken. „Vielleicht geschieht am Freitag noch das Wunder“, beendete Schrörs seine Zeilen. In denen kündigte der gesperrte Goalie auch an, nach der Saison seine Karriere zu beenden. (mz, 04.04.2019)

 

 

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