mz-web.de: Kooperation mit Wolfsburg – Saale Bulls bekommen Unterstützung aus der DEL

Von Fabian Wölfling

Halle (Saale) – Die Aktiven sind natürlich ganz auf das Hier und Jetzt fokussiert. Mit viel Tempo auf dem Eis und einem Fokus auf Torabschlüsse bereiten sich die Spieler der Saale Bulls dieser Tage im Training auf das Spiel eins der Playoff-Viertelfinal-Serie am Freitag beim EV Landshut vor.

Hinter den Kulissen basteln die Verantwortlichen des halleschen Eishockey-Oberligaklubs parallel aber bereits intensiv an der Zukunft. Ein wichtiges Puzzlestück dabei: die neu vereinbarte Kooperation mit den Grizzlys Wolfsburg aus der DEL. „Eine Win-Win-Situation“, sagt Präsident Daniel Mischner zur Partnerschaft mit dem Erstligisten.

Organisiert hat die Herbert Hohenberger. Zwar schweigen sich die Bulls zur Personalie noch aus, dennoch ist klar, dass der Österreicher der neue Trainer der Saale Bulls wird. Gemeinsam mit Charly Fliegauf, Sportdirektor in Wolfsburg, hat er die Kooperation in den vergangenen Wochen ausgehandelt. „Ich kenne ihn seit vielen Jahren, er war bereits zu Gesprächen in Wolfsburg“, sagt Fliegauf. „Für uns ist es sehr wichtig, mit einem Partner in der Oberliga zusammenzuarbeiten, der ambitioniert ist und eine sportliche Führung hat, die mit jungen Spielern arbeiten will.“

Junge Talente der Grizzlys Wolfsburg kommen zu den Saale Bulls

Der Plan: Talente der Grizzlys, die aus der Nachwuchsbundesliga (DNL) zum Erstligateam gestoßen sind, können bei den Bulls Spielpraxis im Männerbereich sammeln, sich entwickeln und so für die erste Liga anbieten. Die Bulls bekommen dadurch „kostenfrei“, wie Fliegauf betont, hochtalentierte Verstärkung für das Oberligateam.

Kandidaten sind die 17-jährigen Juniorennationalspieler Steven Raabe und Jan Niejenhuis. Raabe sorgte in der vergangenen Saison als jüngster DEL-Spieler in der Wolfsburger Geschichte für Furore. 23 Erstliga-Spiele absolvierte das Juwel für Wolfsburg, könnte nun die Bulls verstärken. Ebenso wie Sturmkollege Niejenhuis, den Wolfsburg gerade erst von den Jungadlern Mannheim verpflichtet hat. „Insgesamt sollen die Wolfsburger Spieler eine ganze vierte Reihe stellen“, sagt Bulls-Präsident Mischner über die Planungen.

Was ein entscheidender sportlicher Schub sein könnte. Bisher spielten die Bulls hauptsächlich mit drei Reihen, viele der Aufstiegskonkurrenten, auch der jetzige Playoffgegner Landshut, dagegen mit vier. „Das hilft uns quantitativ und qualitativ weiter“, ist Mischner überzeugt.Grizzlys Wolfsburg kommen zum Testspiel nach Halle

Bewundern können die Bulls-Fans die Wolfsburger Talente am ersten September. „Da läuten wir im Eisdom die neue Saison ein.“ Der Testspiel-Gegner der Bulls ist noch offen. Sicher ist aber bereits, dass auch Kooperationspartner Wolfsburg an diesem Tag in Halle aufläuft, zu einem Vorbereitungsspiel gegen einen DEL-Konkurrenten. Die Erstligisten verzichten dabei auf eine Gage.

Die Kooperation mit den Grizzlys soll den Eishockey-Standort Halle aber auch auf lange Sicht stärken. „Es ist ein Signal des neuen Trainers, dass er mit jungen Leuten arbeiten will“, sagt Mischner. Und die wollen die Bulls verstärkt für sich gewinnen.

Saale Bulls veranstalten Tryout für Talente

Dabei sollen nicht nur mehr Talente vom ESV Halle, dem eigenen Nachwuchsverein, den Sprung in die erste Mannschaft schaffen. Durch die Partnerschaft mit Wolfsburg wollen die Bulls auch mehr DNL-Spieler nach Halle locken. „Junge Spieler können sich stufenweise entwickeln“, sagt Mischner. Konkret könnte das so aussehen: Erst Oberliga bei den Bulls, dann zweite Liga in Kassel, ebenfalls Kooperationspartner der Grizzlys, schließlich DEL in Wolfsburg. Die neue Kooperation soll schon bei einem Probetraining der Bulls am ersten April-Wochenende ein Faustpfand sein. Dann spielen 20 DNL-Spieler in Halle vor. (mz, 28.03.2019)

 

 

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