mz-web.de: Kämpfer, Künstler und ein Chaot – Kapitän Schmitz stellt die neuen Saale Bulls vor

Halle (Saale) – Als der Mannschaftsbus um 12 Uhr gen Essen losrollt, isst Kai Schmitz in einem halleschen Innenstadtcafé gerade zu Mittag. Der Kapitän fehlt den Saale Bulls nach seinem Achillessehnenriss noch monatelang. Beim Auftaktspiel der Eishockey-Oberliga am Freitagabend in Essen, dass Halle knapp mit 4:5 verlor, mussten die Bulls deshalb ohne den Verteidiger auskommen.

Am Sonntag geht es um 18.15 Uhr im Sparkassen Eisdom gegen die Füchse Duisburg um die ersten Heimpunkte. Auch da sitzt Schmitz nur auf der Tribüne. Immerhin hat der 33-Jährige durch seine Verletzung am Freitagmittag Zeit, um den Kader der Bulls detailliert vorzustellen.

Goalies:

Henning Schroth: Der 26-Jährige ist im Sommer von Zweitligist Dresdner Eislöwen zu den Bulls gewechselt. „Er war jahrelang Backup, hat hier die Chance endlich Stammtorhüter zu werden“, sagt Schmitz. Schroth sei ein offener, umgänglicher Typ. Zudem hat der gebürtige Hamburger ein Faible für Oldtimer.

Justin Schrörs: Der 24-Jährige, neu aus Duisburg, liefert sich mit Schroth einen Zweikampf um den Platz im Tor. „Beide waren in den Vorbereitungsspielen auf Augenhöhe“, meint Schmitz. Schrörs ist wie der Bulls-Kapitän gebürtiger Rheinländer. „Aber kein typischer. Er ist eher der ruhige Typ“, sagt Schmitz über den neuen Torhüter. Schrörs arbeitet abseits des Eises gerade an einer eigenen Kleidermarke.

Dazu kommen mit Julius Valerius und Philipp Schneider zwei Perspektivtorhüter.

Verteidiger:

Jan-Niklas Pietsch: In der vergangenen Saison war der 27-Jährige einer der Stärksten bei den Bulls. „Beim Schlittschuhlaufen sieht er immer etwas komisch aus“, sagt Schmitz. Das täuscht aber: „Er ist unser bester Verteidiger.“ In Abwesenheit von Schmitz führt „Pietschi“ die Bulls als Kapitän an. „Eine absolute Spaßkanone“, sagt Schmitz über seinen Vertreter.

Eric Wunderlich: Seit 2010 läuft Wunderlich für die Bulls auf, der 30-Jährige ist eine konstante Größte im Team. Der Abwehrmann hat den härtesten Schuss im Team. „Aber nicht den platziertesten“, feixt Schmitz.

Finn Walkowiak: Schmitz hat die Qualitäten des Zugangs aus zahlreichen Duellen gegen Duisburg schätzen gelernt. „Er hat eine gute Ausbildung im Kölner Nachwuchs genossen, ist für seine jungen Jahre schon sehr erfahren.“ Der 22-jährige Walkowiak sei ein Mann für die Zukunft.

Jonas Gerstung: Der Berliner punkte mit seiner Körpergröße und großer Zweitligaerfahrung. „Er soll in der Defensive eine wichtige Rolle einnehmen“, sagt Schmitz über den Zugang aus Bayreuth. Wie viele im Kader hat der 25-Jährige einen Hund. „Er aber mit Abstand den größten, eine deutsche Dogge. Und das in einer anderthalb Zimmerwohnung“, sagt Schmitz und lacht.

Michal Schön: Der 31-jährige Tscheche fühlt sich in Halle pudelwohl. Seit 2013 spielt er für die Bulls, „ist eine große Konstante im Team“, sagt Schmitz. Auch privat hat Schön sein Glück gefunden. Er hat eine Tochter – und ist frisch verlobt. „Am Donnerstag hat er seiner Freundin einen Antrag gemacht. Sie hat ja gesagt“, kann Schmitz am Freitagmittag verkünden.

Zudem soll sich der junge Hallenser Phil Mietling für Einsätze empfehlen.

Stürmer:

Jannik Striepeke: Das schweizer Taschenmesser. Striepeke ist eigentlich Stürmer, soll den verletzten Schmitz aber in der Abwehr vertreten. Weil nun aber mit Alex Zille und Marius Stöber zwei Angreifer ebenfalls verletzt ausfallen, stürmt Striepeke doch. „Er ist ein Führungsspieler“, sagt Schmitz. Vor allem, weil der 29-Jährige auch keine Faustkämpfe scheut. „Er ist ein Fighter. Wenn die anderen aufmüpfig werden, greift er ein.“ Besonders wichtig, solange der prügelfreudige Schmitz fehlt.

Johannes Ehemann: Der Künstler im Team: Ehemann malt, designt Klamotten und Schuhe. „Er ist mein Ziehsohn. Ich halte meine Hand über ihn“, sagt Schmitz mit einem Lachen. Denn wirklich nötig ist das nicht. „Ehemann verhält sich vorbildlich, du hörst ihn nie meckern.“ Der 22-Jährige sei im Sommer der fleißigste gewesen, deshalb super fit. „Er kann einen großen Sprung machen“, glaubt Schmitz.

Maximilian Schaludek: Der Angreifer gehört zu den schnellsten Spielern im Kader. „Damit macht er gut seinen kleinen Körperbau weg“, sagt Schmitz. Er ist überzeugt, dass der 24-jährige Schaludek seine starke Vorsaison bestätigt.

Marius Stöber: Beim Zweitligisten Weißwasser wollten sie den 23-Jährige Angreifer nicht mehr. „Ich konnte ihn überzeugen, dass er in Halle den Spaß wiederfindet.“ In der Vorbereitung zeigte Stöber mit vier Vorlagen seine Klasse, brach sich bei der Partie in Weiden aber den Finger.

Nathan Robinson: Der Star im Team. „Allein mit seiner Vita sorgt er für Respekt beim Gegner“, sagt Schmitz über den NHL-erfahrenen 36-Jährigen. Allerdings fehlt bei Robinson die Konstanz. „Man muss sich schon besonders um ihn kümmern.“

Nathan Burns: Aufgeschlossen, immer gut gelaunt, so charakterisiert Schmitz die Überraschung der vergangenen Saison. „Auf dem Eis ist er schnell, stabil und geht dahin wo es wehtut“, sagt der Kapitän über den 25-jährigen Kanadier mit deutschem Pass.

Tyler Mosienko: Die Bulls verpflichteten den 34-Jährigen Kanadier als Joly-Ersatz. „Ein Super Typ. Er hat vom ersten Tag an mit jedem gequatscht“, sagt Schmitz über den zweifachen Familienvater. „Er ist ein Spielermacher, gibt den letzten Pass.“

Herbert Geisberger: Ein waschechter Bayer. „Du hörst ihm deutlich an, dass er aus Rosenheim kommt“, sagt Schmitz über Herbert Geisberger. Der 33-Jährige war jahrelang Torjäger in Selb. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen. „Er ist aber erfahren genug, mit dem Druck umzugehen“, glaubt Schmitz.

Alexander Zille: „Vati“ gehört zum Inventar der Bulls. „Trotz Kind und Vollzeitjob ist er körperlich topfit“, sagt Schmitz. Der 34-Jährige lese das Spiel gut. „Er spielt unauffällig, trifft aber immer die richtigen Entscheidungen.“ Allerdings fehlt Zille mit einem Innenbandriss noch rund vier Wochen.

Tim May: Ein ganz ruhiger Typ. „Wenn es hochkommt, hat er in der vergangenen Saison zehn Sätze in der Kabine gesprochen“, scherzt Schmitz. Eine Qualität des 27-Jährigen auf dem Eis? „Er spielt gut auf Körper, fährt die Checks zu Ende.“

Maximilian Spöttel: Schmitz’ zweiter Ziehsohn. „Ich habe ihn an Heiligabend zu mir nach Hause geholt, damit er nicht alleine feiern muss.“ Der 23-Jährige ist laut Schmitz ein kleiner Chaot, aber auch ein wichtiger Spieler. „In der Vorbereitung hat er mir mit am Besten gefallen.“

Raphaël Joly: Der Königstransfer fällt erkrankt monatelang aus.

 

Coach Dave Rich: Geht in die zweite Saison als Trainer der Bulls. „Ein lustiger Typ mit einem guten Draht zu den Spielern“, sagt Schmitz über Dave Rich.

(mz, 22.09.2018)

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