mz-web.de: Fehlstart durch Verletzungspech – Saale Bulls suchen noch zwei Verstärkungen

Von Fabian Wölfling

Halle (Saale) – Auch Daniel Mischner ist der Notstand natürlich nicht verborgen geblieben. Wie auch? Die Personalprobleme der Bulls, sie waren am Sonntagabend für jeden Besucher des Sparkassen Eisdoms offensichtlich.

Nur 13 Feldspieler konnten die Saale Bulls gegen die Füchse Duisburg im ersten Heimspiel der Eishockey-Oberliga-Saison aufbieten. Besonders gravierend: Nur vier Verteidiger standen zur Verfügung. „Die waren natürlich nur am Flitzen“, sagt Mischner, Präsident der Bulls.

Die logische Folge: Irgendwann war bei den Bulls die Kraft aufgebraucht. Der Hauptgrund dafür, dass die Hallenser trotz schneller 2:0-Führung nach Verlängerung mit 2:3 unterlagen. Nach dem 4:5 in Essen am Freitag steht das Team mit Playoff-Ambitionen nach dem ersten Wochenende nur mit einem Zähler da.

Top-Start für die Saale Bulls: 2:0 nach neun Minuten

Dabei hatten die Bulls in beiden Partien durchaus ihr Potenzial angedeutet. In Essen feuerte das Team deutlich öfter als der Gegner aufs Tor, traf aber zu selten. Gegen Duisburg dominierten die Bulls in der Anfangsphase, führten durch Tore von Tim May (4.) und Tyler Mosienko (9.) dann auch schnell mit 2:0. „Im ersten Drittel haben wir stark gespielt“, urteilt Trainer Dave Rich.

Dann setzte aber die Müdigkeit ein, zielgerichtetes Offensivspiel betrieben die Hausherren ab dem zweiten Drittel nur noch selten. „Die Jungs waren tot. In der Verteidigung hatten wir nur vier Spieler, die haben irgendwann Fehler gemacht. Auch in der Offensive konnten wir nicht unsere Normalform abrufen.“

Trainer Dave Rich fehlen zu viele Spieler

Womit auch der Coach den personellen Engpass in den Fokus rückt. „Wir haben ein bisschen Pech mit Verletzungen“, sagt Rich. Tatsächlich fehlten gegen Duisburg mit Kai Schmitz, Marius Stöber, Alexander Zille und Phil Miethling vier Spieler verletzungsbedingt. Zudem hatte sich Star-Stürmer Nathan Robinson durch eine Prügelei nach der Schlusssirene in Essen eine Spielstrafe eingehandelt.

Wodurch eben nur noch 13 Feldspieler übrig blieben. Drei weniger als Gegner Duisburg einsetzte. Die quantitativen Unterschiede waren am Sonntagabend entscheidend. „Schon im zweiten Spiel nur 13 Spieler ist natürlich nicht optimal. Da wird die Kraft am Ende weniger“, sagt Verteidiger Jan-Niklas Pietsch. „Wir müssen aber trotzdem einen Weg finden, um Spiele zu gewinnen. Das hat in der vergangenen Saison auch irgendwie funktioniert.“

Saale Bulls sind auf Spieler-Suche

Da hatten die Bulls aber erst im Dezember und damit nach gut der Hälfte der Saison mit größeren Personalproblemen zu kämpfen. Jetzt hat die Saison kaum begonnen und schon geht das Team am Stock. Was die Frage aufwirft, ob die Breite des Kaders zu eng bemessen wurde.

Tatsächlich gesteht Präsident Daniel Mischner ein, dass der Kader in der momentanen Form zu wenig Spielraum für Verletzungen bietet. „Wir haben auch für ein breiteres Team budgetiert“, betont er. Heißt: Das Geld für weitere Verstärkungen ist da. Ebenso der Wille, personell nachzulegen. „Wir suchen einen Verteidiger und einen Stürmer.“

Allerdings sei bisher noch kein Spieler gefunden worden, der Trainer Rich und Kai Schmitz überzeugt hätte. Der verletzte Kapitän hilft bei der Sichtung. „Einen Spieler zu holen, der einfach nur anwesend ist, das macht keinen Sinn“, sagt Mischner.

Daniel Mischner: Verhandlungen mit einem Verteidiger laufen bereits

Trotz der offensichtlichen Personalprobleme bleiben die Verantwortlichen aber entspannt. Denn qualitativ, da sind sich Trainer Rich und Präsiden Mischner einig, stimmt es. „Wir sind gut“, sagt Rich. Tatsächlich fehlte in beiden Spielen trotz der dünnen Personaldecke nicht viel zum Sieg. Das spricht für die Qualität der eingesetzten Spieler.

Auch in Sachen Quantität dürfte es bald besser aussehen. Gegen die Crocodiles Hamburg am Freitag kehrt Nathan Robinson zurück. „Und wir sind in fortgeschrittenen Verhandlungen mit einem deutschen Verteidiger“, kann Mischner verkünden. (mz, 25.09.2018)

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