mz-web.de: Eric Wunderlich – Warum der Saale-Bulls-Profi auch als Nachwuchstrainer arbeitet

 

Von Tobias Schlegel

Halle (Saale) – Wie muss man sich den Nachwuchstrainer Eric Wunderlich so vorstellen? Der 29-Jährige, der am Karfreitag seinen 30. Geburtstag feiert, muss bei dieser Frage nicht lange überlegen: „Locker, lustig, aber auch ehrgeizig, genauso wie ich es als Spieler auf dem Eis bin“, erklärt der Verteidiger der Saale Bulls.

Gerade läuft das Training der U-16-Mannschaft des ESV Halle im Eisdom. Passspiel und Torabschluss werden geübt sowie die Balance beim Vor- und Rückwärtslaufen auf dem Eis. Eric Wunderlich unterstützt die Mannschaft mit als Übungsleiter. Die Idee dazu kam von ihm selbst, Landestrainer und Co-Trainer der Bulls Stephan Klingler habe ihm dann letztlich ganz überreden können. „Momentan mische ich überall ein bisschen mit, von der U 8 bis zur U 19“, sagt das Urgestein der Hallenser Oberligamannschaft und ergänzt mit einem Lachen: „Die Kinder halten mich auf Trab.“

Vor drei Jahren angefangen

Vor drei Jahren hat Wunderlich mit der Trainertätigkeit im Nachwuchsbereich des ESV angefangen, im Sommer letzten Jahres machte er seinen Trainerschein, besitzt nun die C-Lizenz. Die Arbeit mit den Kindern bereite ihm unglaublich viel Freude. Warum? „Es macht mit sehr viel Spaß zu sehen, wie sich die Kinder entwickeln “, erklärt der Sachse.

Wunderlich selbst hat mit drei Jahren angefangen, Eishockey zu spielen. Das heutige Einstiegsalter liegt bei acht bis neun Jahren. „Am Anfang ist der Schläger noch nicht wichtig, da geht es darum, das Schlittschuhlaufen von A bis Z zu lernen und das Gleichgewicht zu halten“, erläutert Eric Wunderlich. Erst später kommt es darauf an, die Abläufe mit dem Schläger zu verinnerlichen und ein Spielverständnis zu entwickeln.

Über Ostern steht für den ESV-Nachwuchs ein besonderer Härtetest an. Die U 16 und U 19 nehmen von diesem Donnerstag bis Ostermontag am achten internationalen Halle Saale Cup teil. Wunderlich wird beide Teams des ESV an den fünf Tagen als Coach mit unterstützen. „Das Turnier ist eine gute Standortbestimmung, wo wir im Vergleich zur nationalen und internationalen Konkurrenz stehen“, meint der Eishockey-Profi. Eine Zielvorgabe, auf welchen Plätzen die beiden Teams einkommen sollen, gibt es aber nicht: „Die Platzierung ist zweitrangig. Wichtig ist, dass die Kids Spaß haben.“

Doch dass der deutsche Eishockey-Nachwuchs im internationalen Vergleich hinterherhinkt, weiß auch Eric Wunderlich. Daran hat auch der Olympia-Erfolg der Nationalmannschaft vor einem Monat nichts geändert. „Es ist richtig, dass die Entwicklung etwas zurückbleibt. Es werden meist besser ausgebildete Trainer gefordert, aber so etwas braucht Zeit“, weiß Wunderlich. Zeit und Geduld, die man in Halle den Jugendspielern gibt, um sich auf dem Eis bestmöglich zu entwickeln. Ein Prozess, der laut Wunderlich mehrere Jahre dauert.

Wunderlich hat einen Vertrag bis 2019

Er selbst kann sich gut vorstellen, nach seiner aktiven Karriere der Eishockey-Szene treu zu bleiben und im Nachwuchsbereich zu arbeiten. Vielleicht sogar in Halle? „Schauen wir mal“, meint Eric Wunderlich mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Sein Vertrag bei den Saale Bulls läuft noch eine Saison bis 2019.

Im Moment zählt aber das Hier und Jetzt. Nach dem Halle Saale Cup hat der Nachwuchs erstmal einen Monat Pause. Auch für die Saale Bulls ist die Saison in der Oberliga nach dem Erstrunden-Playoff-Aus gegen Regensburg vorbei. „Leider viel zu früh“, meint Eric Wunderlich. Einen Grund, die Beine hochzulegen, hat der Defensivspezialist aber nicht. Denn bald will er in sein individuelles Training für die neue Oberliga-Saison einsteigen, um sich in den Bereichen Athletik, Kraft und Ausdauer fit zu halten. (mz, 29.03.2018)

 

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