Throwback Thursday: Saale Bulls auf internationaler Bühne

Halle. Bislang 30-mal trafen die Saale Bulls auf die Tilburg Trappers. Die Trappers nehmen seit 2015 am Spielbetrieb der Oberliga Nord teil, sodass es in jeder Spielzeit zu „internationalen Duellen“ für die Bulls kommt. Doch die Niederländer sind nicht die einzigen internationalen Gegner, denen sich die Hallenser in den knapp zwei Jahrzehnten seit Vereinsgründung bislang gegenübersahen. Für den fünften Teil des #throwbackthursday schauen wir zurück auf jene Test- bzw. Freundschaftsspiele, in denen die Kontrahenten nicht aus Deutschland kamen. Bei diesem Blick in den Rückspiegel werden die ersten beiden Saale-Bulls-Partien der Vereinsgeschichte, ausgetragen Ende August 2004 gegen die U17-Nationalteams der USA sowie des DEB außen vor gelassen. Lediglich Duelle gegen ausländische Club-Mannschaften werden unter die Lupe genommen.

Den Anfang machte im Dezember 2004 ein Duell gegen SK Kadan aus Tschechien. Bereits zu Zeiten der Saaleteufel waren die Tschechen viermal zu Gast in Halle (zwei Siege, zwei Niederlagen). Beim 4:2-Erfolg der Bulls war Pavel Richter mit drei Toren der Mann des Abends. Dabei drehten die Hallenser nach dem zweiten Treffer der Gäste zum 1:2 die Partie binnen 32 Sekunden in ein 3:2. Milan Kubis zeichnete für das Game-Winning-Goal verantwortlich.

Ein Vierteljahr später konnte man Dynamo Minsk am Gimritzer Damm begrüßen. Die Belarussen gingen in der zweiten Minute in Führung, die die Hausherren bis zu Beginn des Schlussabschnittes in einen eigenen 4:1-Vorsprung drehten. Am Ende setzte man sich mit 6:3 gegen die Minsker durch, in deren Gehäuse die etatmäßige hallesche Nummer zwei, Mathias Adler, als Torhüter aushalf, während Bulls-Notfall-Goalie Enrico Pschibert seine einzigen 7:40-Minuten-Einsatzzeit in insgesamt acht Jahren absolvierte (ein Gegentor).
Nach zwei Duellen gegen osteuropäische Mannschaften bestritt man – jeweils um die Jahreswende – zwei Partien gegen kanadische Teams.

Am 2. Januar 2006 waren die Concordia Stingers im Rahmen ihrer „Men’s Hockey Germany Tour“ zu Gast in der EissportHalle. Schon drei Jahre zuvor machte die Universitätsmannschaft aus der seinerzeit CIS (Canadian Interuniversity Sport) genannten Uni-Liga (heute USports) einen Zwischenstopp in Halle und trennte sich mit einem 4:4 von den Saaleteufeln. Besonders in Erinnerung geblieben ist die physische Spielweise der Kanadier, die alleine im ersten Drittel 14 Strafminuten ansammelten, am Ende 47 Minuten im Protokoll stehen hatten. Und auch beim 4:3-Heimsieg der Saale Bulls gegen die Stingers lohnt sich ein Blick auf die Strafenstatistik, gleich zwölf der insgesamt 19 Zwei-Minuten-Strafe kassierten beide Teams für unkorrekte Körperangriffe…

Am 31. Dezember 2007 sah man sich den Western Ontario Mustangs gegenüber, deren „Europaen Tour“ sie auch nach Halle führte – es ist bis heute die einzige zu Silvester ausgetragene Partie der Vereinsgeschichte. Den Grundstein für den 5:2-Heimerfolg legte der heutige Sportliche Leiter der Saale Bulls, Kai Schmitz war in der 18. Minute für das Führungstor verantwortlich. Aufseiten der Gäste stand mit Kyle Piwowarczyk ein junger Akteur, der zur folgenden Spielzeit 2008/09 den Sprung aus Übersee nach Deutschland wagte. Nach einem Jahr in Rostock und zwei Spielzeiten in Bad Nauheim folgten deren sieben in Selb, ehe der Angreifer hierzulande seine Karriere nach einem Jahr für die Preussen Berlin dann 2019/20 in Diez-Limburg ausklingen ließ. Piwowarczyk war im Übrigen der einzige Spieler aus dem damaligen Uni-Team, der eine jahrelange Karriere im Profi-Eishockey hinlegte.

In der Saisonvorbereitung 2008/09 reiste – nach dem ersten Duell im Dezember 2004 – erneut SK Kadan an die Saale. Rechnet man die früheren Saaleteufel mit dazu, war kein ausländisches Team öfter in Halle als Kadan, insgesamt sechs Aufeinandertreffen verzeichnen die Statistiken. Das zweite Duell der Bulls gegen den SK war die erste Partie, in der man sich einem internationalen Gast geschlagen geben musste, mit einem 6:2-Erfolg im Gepäck machten sich die Tschechen auf die Heimreise.

Nach bis dato osteuropäischen sowie kanadischen Gegnern konnte man als Nächstes ein skandinavisches Team in der Händelstadt begrüßen. Acht Tage nach dem Kadan-Spiel war der schwedische Vertreter Skåre BK zu Gast auf halleschem Eis. Der 0:3-Niederlage der Saale Bulls gegen den Drittligisten folgte ein Jahr später, genauer gesagt am 5. September 2009, gegen den gleichen Club an gleicher Stelle ein 3:1-Heimsieg.

Den Schlusspunkt unter das hallesche Eishockey-Jahr 2009 setzte eine erneute Partie gegen die Concordia Stingers aus Montreal, die bereits um den Jahreswechsel im Januar 2006 in der Händelstadt zu Gast waren – und die sich auch beim zweiten Aufeinandertreffen mit den Bulls knapp am 30. Dezember mit 3:4 geschlagen geben mussten. Jan Fadrny war mit zwei Toren, darunter dem Gamewinner und einer Vorlage an drei der vier halleschen Treffer beteiligt.
Im Anschluss dauerte es dreieinhalb Spielzeiten, ehe man sich wieder mit einem internationalen Gegner gegenübersah. Das erste Testspiel zur Vorbereitung auf die Oberliga-Ost-Saison 2014/154 absolvierten die Saale Bulls im Rahmen eines Trainingslagers in Nordhorn. Gegen den niederländischen Vertreter UNIS Flyers Heerenveen setze man sich mit 5:3 durch – und Neuzugang Matt Abercrombie ließ mit zwei Toren und zwei Vorlagen direkt sein Können aufblitzen.

Am 2. Januar 2015 und somit auf den Tag genau neun Jahre nach dem ersten Auftritt einer kanadischen Mannschaft in Halle, empfing man im erst wenige Monate zuvor eröffneten Sparkasse-Eisdom die Laurentian Voyageurs. Philipp Gunkel war es vergönnt, mit dem zwischenzeitlichen Ausgleich zum 1:1 den Ehrentreffer für die Hausherren bei der schlussendlichen 1:6-Pleite zu erzielen. Es war die bislang höchste Niederlage des MEC bei einem internationalen Vergleich.

In der Folgesaison, der ersten in der Oberliga Nord, kam es am 13. November 2015 schließlich zum ersten Duell mit den Tilburg Trappers, gegen die man in den erwähnten 30 Aufeinandertreffen bislang 13-mal die Überhand behielt. Und es war auch eine weitere niederländische Mannschaft, gegen die man den bis heute letzten Vergleich – die Pflichtspiele gegen Tilburg ausgeklammert – absolvierte: Während der Vorbereitung auf die Saison 2019/20 traf man in Herne auf das Team aus Heerenveen und setzte sich mit 4:0 durch. Neuzugang Michel Weidekamp konnte sich in seinem zweiten Einsatz zwischen den Pfosten direkt seinen ersten Shutout im MEC-Trikot sichern, das Ganze im 100.
Test-/Vorbereitungs-/Freundschaftsspiel der Vereinsgeschichte.

Insgesamt absolvierten die Saale Bulls bislang 41 Duelle gegen sieben internationale Vereinsmannschaften aus fünf unterschiedlichen Ländern (Belarus, Kanada, Niederlande, Schweden, Tschechien) mit einer nahezu ausgeglichenen Bilanz: 21 Siegen stehen 20 Niederlagen gegenüber. Das Ganze bei einem Torverhältnis von 132:135. (Jy)

Spielfoto: Stefan Röhrig
Programmhefte: Sammlung Mario Schoppa

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