Krimispiel am Freitag: Saale Bulls schlagen Akademiker erst in Verlängerung

Das Spiel der Saale Bulls gegen F.A.S.S. Berlin am gestrigen Freitag stand gleich unter mehreren Vorzeichen. Halle verlor in dieser Saison bereits zweimal in Berlin und brauchte diesen Sieg, um die Chancen auf den zweiten Tabellenplatz zu wahren. Aber auch die Berliner durften nicht unterliegen, da sie in der Tabelle sonst hinter Halle zurückfallen würden. Zutaten für ein spannendes Spiel also! Und die knapp 700 Fans sollten nicht enttäuscht werden!

Zunächst bekam aber ein anderer die volle Aufmerksamkeit. Alexander „Vati“ Zille absolvierte sein 500. Spiel im Trikot der Saale Bulls und wurde dafür natürlich gebührend geehrt. Nach Überreichung eines kleinen Präsentes und einer Torte von Kathi ging es auch direkt los mit der „Mission Revanche“.

Jubilar schießt die Saale Bulls in Führung

Dass in Halle ein anderer Wind weht als in der Hauptstadt, bekamen die Akademiker sofort zu spüren. Mit viel Tempo ging es zunächst zwischen den Toren hin und her, ohne, dass eine richtige Torchance dabei herausgespielt werden konnte. Ganze acht Spielminuten dauerte es dann auch, bis es für die Hallenser gefährlich werden sollte. Saale-Bulls-Stürmer Benjamin Thiede musste wegen Beinstellens für zwei Minuten auf die Strafbank und die Bulls waren somit in Unterzahl. Dies schien den dreifachen Oberligameister aber wenig zu stören, denn die Berliner fanden aufgrund der halleschen Abwehr nicht einmal in die Überzahlaufstellung. Kurz darauf musste der erste Berliner vom Eis und die Möglichkeit, in Führung zu gehen, war daher groß.

Der Puck blieb zunächst allerdings vor der Torlinie, denn der Berliner Goalie hielt einfach alles, was auf ihn zugeflogen kam. Nicht nur die Fans rauften sich aufgrund der zahlreichen vergebenen Chancen die Haare. Und so verstrich die Strafzeit der Berliner ungenutzt. Aber gerade als Fabio Patrzek das Eis wieder betrat, hakte der Ehrenspieler des Tages im Getümmel noch einmal nach und schob den Puck ins Berliner Tor. 1:0 für Halle in der 13. Minute und so ging es in die erste Drittelpause.

Im zweiten Drittel nichts zu holen

Druckvoll kamen die Saalestädter aus der Kabine und machte da weiter, wo sie aufgehört hatten. Der Wille zum Anschlusstreffer war mehr als erkennbar. Aber wieder machte Steven Kügow, der für die Hauptstädter im Tor stand, ein Strich durch die Rechnung. Gefühlte tausendmal prallte die schwarze Scheibe von Kügows Schonern ab. Der F.A.S.S.-Sturm zeigte sich dafür überaus effektiv und gnadenlos. In der 24. Minute glich Sven Ziegler nach einem einzigen Konter aus und in der 31. Minute erhöhte Jonas Schlenker für die Gäste auf 1:2.

Die Saale Bulls ließen sich davon aber keinesfalls unterkriegen und rannten weiterhin gegen die Berliner Defensive an. 30 Sekunden vor dem zweiten Pausenpfiff passierte es dann. Neuzugang Martin Piecha versenkte den Puck in Kügows Netz, doch Hauptschiedsrichter Jörg Edler entschied sich aufgrund hohen Stocks gegen das Tor – eine Entscheidung, die wohl nur die Unparteiischen und die Gäste für richtig hielten. Während beide Teams mit der Spielleitung diskutierten, fand sich der Berliner Stürmer Fabio Patrzek vor der halleschen Spielerbank wieder. Was Patrzek in Richtung hallescher Spielerbank rief kann nur vermutet werden, nett war es wohl nicht, woraufhin ein Bekannter Kämpfer des Teams nur noch Rot sah. Kapitän Kai Schmitz sprang den Berliner von hinten an und streckte ihn sofort nieder, sodass dieser in der darauf folgenden Minute nur noch damit beschäftigt war, die Schläger Schmitz abzuwehren.

Der Kapitän der Bulls erhielt hierfür eine Matchstrafe und musste sofort zum Duschen, Fabio Patrzek bekam eine zehnminütige Disziplinarstrafe und wird sich in Zukunft wohl zweimal überlegen, wen er beleidigt.

Saale Bulls kämpfen sich zum Sieg

Im Schlussdrittel gab die Heimmannschaft nochmal alles, obwohl die Unparteiischen auch hier viele Steine in den Weg legten. Gleich dreimal spielte der MEC in doppelter Unterzahl! Diese Situationen torlos zu überstehen war wohl eine der größten Leistungen des Abends. Dreieinhalb Minuten vor Schluss schoss Michael Schön, begleitet von Sochan und Slanina dann endlich den erlösenden Ausgleich. Nach 60 Minuten stand es somit 2:2.

Das bedeutete, dass es für fünf Minuten in die Overtime ging. Diese erschien wie eine Zusammenfassung des gesamten Spiels. Die Saale Bulls dominierten das Geschehen, netzten aber nicht ein. Erst anderthalb Minuten vor dem Schlusspfiff machte Troy Bigam den Traum von der Revanche wahr und knallte den Puck zwischen das Gästegestänge. Endstand 3:2 in Overtime und damit zwei wichtige Punkte auf der Habenseite.

Nächsten Freitag empfangen die Saale Bulls die Wölfe aus Schönheide, die ebenfalls im Kampf um Tabellenplatz 2 ein Wörtchen mitzureden haben. Ein weiteres spannendendes Spiel ist damit garantiert! Anbully ist 20:00 Uhr am Eisdom an der Halle Messe.

Nico Ludwig

 

Impressionen vom Spiel:

 

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