Eishockey in der Wüste – Bulls-Logo in den Vereinigten Arabischen Emiraten

Verabreden sich ein Vereinspräsident, ein früherer MEC-Trainer sowie ein ehemaliger Bulls-Defender in der Wüste, finden sich somit ein Deutscher, ein Kanadier und ein Slowake zu einem Eishockey-Turnier zusammen…
Was im ersten Moment wie der Beginn eines schlechten Witzes klingt, war in Wahrheit einmal mehr der Beweis, wie klein die Eishockeywelt und wie groß das internationale Netzwerk ist. So traten in der vergangenen Woche fünf Mannschaften in Abu Dhabi, der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), gegeneinander an, um den Sieger des diesjährigen „President Cup“ zu ermitteln. Neben dem belarussischen Team President Club, der Stars genannten Vertretung aus der Slowakei um den ehemaligen Bulls-Defender Jan Homer (2016/17; 25 Spiele, zwei Tore, 13 Vorlagen), sowie den beiden Mannschaften Abu Dhabi Shaheen Falcons und den Abu Dhabi Storm (seit diesem Sommer trainiert vom ehemaligen Saale Bulls-Coach Dave Rich (2017-2019); das Team ist eine von fünf Mannschaften aus der höchsten Liga der VAE und gilt – da sie die meisten einheimischen Spieler stellt – offiziell auch als Nationalmannschaft des Landes – kämpfte auch das Team vom Oldtimers Germany e.V., die Altherren-Eishockey-Nationalmannschaft des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB), um den Siegerpokal. 
Unter Federführung des früheren Torhüters und Deutschen Vizemeisters 1991 mit den Kölner Haien sowie dem Meister der 1. Bundesliga 1995 mit Freiburg, Christian Helber, der in annähernd 500 Profi-Spielen unter anderem für Deggendorf, Freiburg, Köln und Regensburg auflief, betreute Nico Pyka, der fast 500 Mal in der DEL auf dem Eis stand, als Head Coach die DEB-Equipe. Eine Mannschaft, der in diesem Jahr neben Jochen Hecht (892 NHL-Spiele), dem Olympia-Silbermedaillengewinner Marcus Kink, den mehrfachen Deutschen Meistern Florian Busch und Florian Kettemer sowie dem früheren Erstliga- sowie ehemaligen Nationalspieler Martin Buchwieser, weitere langjährige Ex-Profis wie Jan Schinköthe oder Markus Ziesche angehören.
 
Dieses Projekt wurde und wird auch von den Saale Bulls unterstützt, war doch MEC-Präsident Daniel Mischner persönlich vor Ort anwesend. Dadurch konnten bereits erste weiterführende Ideen ausgetauscht und besprochen werden, in welcher Form man auch in der Zukunft gemeinsam zusammenarbeiten wird – ihr könnt gespannt bleiben!
 
Die Reise in die VAE war ein lange geplantes Unterfangen. Doch nicht abseits der Bande hätten die Bulls vertreten sein sollen – auf dem Eis sollten auch Kai Schmitz und Saltan Gindulin für das deutsche Team verteidigen. Doch eine Verletzung (Schmitz) sowie eine kurzfristig aufgetretene Terminverschiebung (Gindulin) reduzierte das geplante MEC-Trio um zwei Personen. Auch wenn dadurch die Saale Bulls nicht aktiv auf dem Eis teilnehmen konnten, so war der aktuelle Tabellenführer der Oberliga Nord trotzdem „Mittendrin statt nur dabei“ – zierte doch das Bulls-Logo, versehen mit dem Schriftzug „Eishockey aus Halle“, deutlich präsent bei allen Spielen im Abu Dhabi Ice Rink die linke Schulter aller DEB-Trikots.
 
Während des viertägigen Turniers, bei dem eine Vielzahl von Eindrücken gesammelt werden konnten, wurde das bestehende Netzwerk zwischen den Teilnehmern vertieft und ausgebaut, konnten neue interessante Kontakte geknüpft werden. Es war ein außergewöhnliches Eishockey-Event an einem außergewöhnlichen Ort, und so trafen sich ein Vereinspräsident, ein früherer MEC-Trainer sowie ein ehemaliger Bulls-Defender mitten in der Wüste… (Jy)
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