Von Fabian Wölfling
Halle (Saale) – Einen besseren Zeitpunkt hätte Maximilian Schaludek kaum wählen können. Zum Derby gegen die Icefighters Leipzig hatte der Angreifer der Saale Bulls zwei alte Kumpels aus seiner Zeit bei den Hannover Scorpions eingeladen. Für die lohnte sich der Trip nach Halle doppelt: Sie konnten nicht nur ein dramatisches Eishockey-Spiel, sondern auch eine Glanzleistung ihres Kumpels bewundern. Beim 4:3-Sieg der Bulls nach Penalty-Schießen schwang sich Schaludek mit zwei Toren zum Helden auf.
Es passte, dass der pfeilschnelle Angreifer das Spiel entscheidend prägte. War dem 24-Jährigen doch anzumerken, wie viel Lust er auf das Duell mit dem Erzfeind hatte. Die Emotionen im vollgepackten Eisdom, sie trieben ihn zu seiner besten Saisonleistung. „Ich war heiß darauf“, bekräftige Schaludek nach dem Derby, indem er früh zum 1:0 traf und spät das 3:3 erzielte.
Saale Bulls verschaffen sich in der Oberliga etwas Luft
Mit seinem zweiten Tor rettete er nicht nur die Bulls in die Verlängerung, sondern auch die Stimmung in Halle. Eine Niederlage gegen Leipzig, die angesichts der Spielanteile durchaus verdient gewesen wäre, hätte die Fans trotz des 5:2 am Freitag in Herne auf die Barrikaden getrieben.
So aber setzten sich die Bulls mit etwas Glück durch, konnten sich nach schwachem Saisonstart Luft verschaffen. „Es war nicht der Start, den wir uns vorgestellt haben“, sagte Schaludek. „Ich habe mich aber trotzdem nicht aus der Ruhe bringen lassen, wusste immer, dass wir eine gute Mannschaft haben.“
Zu der natürlich auch Schaludek zählt. Gerade seit er von der dritten in die erste Reihe gestellt wurde. Dort harmoniert der DEL-erfahrene Stürmer gut mit Star-Spieler Nathan Robinson, hat jetzt vier Treffer auf dem Konto.
Saale Bulls: Maximilian Schaludek überzeugt mit Treffsicherheit
Schaludek überzeugte am Sonntag aber nicht nur mit Treffsicherheit, sondern auch mit seinem unverklärten Blick auf die Schwächen im Spiel. „Im zweiten Drittel haben wir nicht gemacht, was wir umsetzen wollten“, sagte er. „Du musst aber 60 Minuten Eishockey spielen.“ Das gelingt den Bulls immer noch nicht.
Der Sieg gegen den Erzrivalen könnte aber dennoch befreiende Wirkung haben. „Ich hoffe, dass das richtungsweisend war“, sagte Schaludek. „Wir müssen jetzt unbedingt regelmäßig punkten.“ (mz, 16.10.2018)